"Wüds" Viertel
Eichhörnchen lassen durch Vergesslichkeit Neues wachsen
AMSTETTEN. Wer kennt sie nicht? Die putzigen eurasischen Eichhörnchen – kurz Eichhörnchen genannt?
Das Eichhörnchen gehört zur Gattung der Baumhörnchen und ist durch seinen auffallend buschigen hochgestellten Schwanz sehr leicht zu erkennen. 4 Eichhörnchenarten sind in Europa beheimatet. Der Rest der rund 29 Arten lebt in Amerika.
Kein angeborenes Verhalten
Manche kennen sie auch unter dem Namen Eichkätzchen oder Baumfuchs. Das kleine Eichhörnchen wiegt zwischen 200 und 400g und ist ungefähr 25cm groß. Sein Schwanz kann eine Länge von bis zu 20cm erreichen und dient beim springen von Ast zu Ast als Steuerruder.
Mit seinen 22 Zähnchen knackt es ganz beiläufig Nüsse. Dies ist aber kein angeborenes Verhalten. Es lernt das Knacken der Nüsse von seiner Mutter. Und schafft es sogar binnen weniger Sekunden an das leckere Innere zu kommen. Es mag aber auch Samen und Beeren zum fressen gern. Und durch seine Vergesslichkeit beim verstecken seiner Schätze, hilft es dabei, das neue Pflanzen wachsen können.
Denn Eichhörnchen verstecken im Herbst Vorräte, um durch den Winter zu kommen. Leider reichen die Vorräte nicht immer aus und es kommt immer wieder vor, das Eichhörnchen in der kalten Jahreszeit verhungern. Nicht nur deswegen ist es auch gut, wenn man den Tisch nicht nur für die Vögel im Winter deckt, sondern auch an die Eichhörnchen denkt.
Mehrere Kobel
Das kleine flinke Nagetier gibt es auch in verschiedenen Farbtönen. Das Fell am Rücken variiert von rot bis braun. Der Bauch ist meist weiß oder cremefarben. Im Winter kann das Fell eine dunklere Färbung aufweisen und bis ins grau gehen.
Eichhörnchen sind tagaktiv und ziehen sich in der Nacht in ihre Nester – Kobel genannt – in eine Baumhöhe ab 6m zurück. Der Kobel wird liebevoll aus Zweigen, Nadeln und Blättern gebaut und innen mit Moos oder Gras weich ausgepolstert.
Die kleinen Nager haben aber nicht nur einen Kobel. Nein, sie haben gleich bis zu 8 davon uns wechseln sie regelmäßig. Und auch wenn Eichhörnchen eigentlich Einzelgänge sind, die nur zur Paarungszeit zusammenkommen, so gibt es doch auch einige, die sich zusammentun und sogar im selben Kobel schlafen.
Menschenkontakt in Notsituationen
Paarungszeit bei den Eichhörnchen ist zweimal im Jahr. Ab Dezember und dann im späten Frühjahr. Die Aufzucht der 6 Jungen bleibt an Mama Eichhorn hängen. Die Jungen sind sogenannte Nesthocker.
Das heißt, sie kommen blind und nackt zur Welt. Nach 3 Wochen haben sie ihr erstes Fell und die ersten Zähne brechen durch. Nach ungefähr 30 Tagen öffnen sie die Augen und verlassen nach 6 Wochen das erste Mal das Nest. Sie bleiben aber danach noch Monatelang in der Nähe ihrer Mutter. Die ersten eigenen Jungen haben sie meist erst nach 2 Jahren.
Eine Besonderheit gibt es beim Eichhörnchen noch zu wissen. Im Gegensatz zu anderen Wildtieren suchen sie in Notsituationen die Nähe des Menschen und laufen auch aktiv auf ihn zu. Das hat also nichts mit Tollwut oder einem aggressiven Verhalten zu tun, sondern ist ein Hilferuf der kleinen Nager.
Sollte also einmal ein Eichhörnchen zu ihnen kommen und ihre Nähe suchen, dann reagieren sie nicht verängstigt. Es kann sein, das es sich um ein Jungtier handelt, dessen Mutter ums Leben gekommen ist und das ihre Hilfe braucht. Sehen sie sich um. Vielleicht gibt es noch Geschwisterchen. Und kontaktieren sie unbedingt eine Auffangstation, die den Kleinen am besten helfen kann.
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