Es geht um die Wurst
Das sagen Profis aus dem Bezirk über den Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Song Contest.
AMSTETTEN. Ganz Österreich diskutiert über den Sensationserfolg von Conchita Wurst beim Song Contest. Hätte der "Phönix" auch ohne "Damenbart" abgehoben und gewonnen, oder war es doch das extravagante Auftreten?
Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich im Bezirk umgehört.
Die Musik und die "Marke"
"Die Performance beim Song Contest war großartig. Dahinter steckt eine gute musikalische Ausbildung und Stimm-Coaching. Gesanglich Emotionen zu vermitteln ist ebenso wichtig. Das hat Conchita einwandfrei geschafft", so Ruth Bachmair, Leiterin des Chors "Amstetten Vokal".
Die Marke Conchita Wurst sei bereits lange aufgebaut worden, jetzt habe sie ihren Höhepunkt erreicht, erklärt Andreas Grillneder von der Werbe- und Eventagentur ISY-Media in Ybbsitz. Dahinter steckt eine tolle Marketingstrategie, sagt er.
Die Stimme sei dabei allerdings nicht das Hauptthema, im Vordergrund stünde der "starke" Name, das Thema, das sie vertritt, die Optik und das Outfit. Marketingstrategisch sei es "extrem gut" gemacht worden, so Grillneder.
Kunst der Präsentation
Das Lied sei ein typisches Songcontestlied, meint der Waidhofner Künstler Herbert Petermandl. Es sei aber toll präsentiert worden. Gerade im Kunstbereich sei die Präsentation neben der Qualität der Arbeit überaus wichtig.
Daher gebe es auch viele tolle Künstler, die "im Verborgenen werken", sagt Petermandl, denn nur ganz wenige würden es schaffen, ihre qualitativ hochwertigen Arbeiten ebenso gut zu präsentieren.
"Das Styling ist toll!", meint Barbara Mundorff von Wellness Vital in Amstetten, die als Kosmetikerin in ihrem Geschäft täglich mit professionellem Make-up und Styling zu tun hat. Ob es einem Schönheitsideal entspricht, sei dahingestellt, so die Kosmetikerin, jedenfalls sei es ein "professionelles Frauen-Make-up". Durch den mit Farbe abgetupften Bart tritt dieser noch mehr zum Vorschein, sagt Mundorff, und bilde somit einen starken Gegensatz zum "femininen Make-Up" – eine sehr "männliche Variante".
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