Für das Geld anderer Leute
Straßenverkäufer für "eine gute Sache": Was in Wien alltäglich ist, hält auch in Amstetten immer mehr Einzug.
Im Namen von Menschenrechts- und Tierschutzorganisationen oder "für die Umwelt" sind sie am Amstettner Hauptplatz unterwegs und sammeln "Spenden" für Projekte, Patenschaften und mehr.
Die BEZIRKSBLÄTTER sprachen mit einer solchen Gruppe, die seit Wochen immer wieder in Amstetten zu sehen sind.
Unterwegs für "Fundraiser"
Am Vortag waren sie noch in St. Pölten, erzählt Simon Wilk, der eigentlich aus Wien kommt und im Namen der Umweltschutzorganisation "Global 2000" unterwegs ist. Beschäftigt ist er allerdings bei einer sogenannten Fundraising-Firma namens "Face2Face", die laut ihrer Homepage "maßgeschneiderte Kampagnen für Neuspendergewinnung" bei sogenannten "Non-Profit-Organisationen" anbietet.
40 Euro plus Provision
Knapp 40 Euro verdient er am Tag, hinzu kommt eine Provision für seine erzielten Verkäufe. Allerdings nur bei allen "die Unterschreiben und auch dabei bleiben und nicht gleich wieder kündigen", fügt Wilk hinzu.
Über das Internet hat er davon erfahren, erzählt er, und gibt zu, dass er sich um einen anderen Ferialjob "zu spät gekümmert" hat.
"Nicht viel los" in Amstetten
Viel los am Amstettner Hauptplatz sei nicht, was sich auch in seinen Verkaufszahlen widerspiegelt, meint er. An diesem Tag hatte er noch keinen erfolgreichen Abschluss. Es sei ein harter Job, sagt er, aber "wenn man einmal drinnen ist, macht es auch Spaß". Viele würden einfach vorbeigehen, bei Älteren hätte man gar kein Glück, und dass sie vielen "auf den Geist gehen", sei ihm bewusst. Es gebe auch Beschimpfungen.
Die Taktik der "Verkäufer"
Um den Ertrag zu steigern, hätte jeder seine Zielgruppe. Buben würden etwa die Mädchen ansprechen und umgekehrt, sagt er und gibt zu, "es ist auch immer eine Einschleimgeschichte". Wo es morgen hingeht, weiß Simon Wilk noch nicht, das würden sie immer erst in der Früh erfahren, sagt er.
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