Apfel, Wein und Knoblauch

Im Check: Amstettner decken Gesundheitsmythen auf

BEZIRK AMSTETTEN „An apple a day keeps the doctor away". Diese Weisheit kennt wohl ein jeder. „Ein Glas Rotwein am Tag ist gut für`s Herz.“ behaupteten schon die Großeltern. „Schokolade macht glücklich“, Karotten sind gut für die Augen. Eine Knoblauchzehe am Tag ist gut für das Gehirn. Man darf nur 1 Ei in der Woche essen, wegen des Cholesterins. Kaffee ist ungesund und entwässert…. Diese und einige andere Mythen und Weisheiten kursieren schon seit jeher. Doch was ist dran an diesen Aussagen? Stimmen sie?

Regelmäßige körperliche Bewegung

Diätologin Anita Tatzreiter aus Waidhofen kann einige dieser Fragen beantworten. „Karotten enthalten einen hohen Anteil an Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A). Vitamin A ist unter anderem für unsere Sehfunktion von wesentlicher Bedeutung.“ Es stimmt also, dass Karotten gut für die Augen sind. Doch was ist mit dem Glas Rotwein am Tag?
„Von täglichem Alkoholkonsum wird generell abgeraten. Auch ein sicherer Referenzwert zur Alkoholzufuhr kann nicht gegeben werden, denn wieviel Alkohol gesundheitlich unbedenklich ist, variiert von Mensch zu Mensch. Selbst wenn gewisse Vorteile in Bezug auf die Herzgesundheit bei bestimmten Personen nachgewiesen wurden, überwiegen doch die Nachteile von regelmäßigem Alkoholkonsum. Für die Herzgesundheit gibt es andere Maßnahmen z.B. Vermeidung von Übergewicht, Nikotinabstinenz, regelmäßige körperliche Bewegung.“ erklärt uns Anita Tatzreiter. Es wäre also für unsere Gesundheit schon nicht schlecht, zumindest regelmäßig spazieren zu gehen.

An apple a Day

Das man nur 1 Ei pro Woche essen sollte, verneint die Diätologin. „Bis zu 3 Eier pro Woche werden von den Fachgesellschaften aktuell empfohlen. Da Cholesterin vom Körper selbst synthetisiert wird, spielt die Aufnahme von Cholesterin über die Nahrung eine geringere Rolle. Unter anderem wirkt der Einsatz von pflanzlichen Ölen wie Raps- und Olivenöl, ballaststoffreiche Lebensmittel wie Haferflocken und regelmäßig körperliche Bewegung günstig auf die Blutfette.“
Doch was ist nun mit dem bekanntesten Mythos, dem Apfel? Der Amstettner Arzt, Manfred Thomanek meint dazu:“ An apple a Day keeps the doctor away“ ist nur ein Spruch, der die Menschen dazu bringen soll, regelmäßig Obst zu essen“ klärt er auf. „5 Portionen Obst oder Gemüse am Tag wären gut. Aber das schaffen die wenigsten.“
„Ein Apfel liefert tatsächlich sehr viele gesundheitsförderliche Inhaltsstoffe. Eine Studie zeigt jedoch, dass Apfelesser generell einen gesünderen Lebensstil pflegen, der sich natürlich positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirken kann.

Äpfel aus Österreich

Auch wenn diese Redewendung im ursprünglichen Sinn wahrscheinlich tatsächlich wörtlich gemeint war, so sollte sie doch so interpretiert werden, dass eine ausgewogene Ernährungsweise mit viel frischem Gemüse und Obst einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat. Und ja, das kann unter Umständen auch den Doktor fernhalten. Der Apfel hat sich als Symbol für einen gesunden Lebensstil etabliert.“ weiss die Expertin Anita Tatzreiter.
Und Manfred Thomanek weist darauf hin: „Es muss kein Apfel sein. Jedes Obst ist gesund. Aber wieso nicht einen Apfel aus Österreich? Wir haben die geschmackvollsten Sorten in unserem Land“