Maniacs begeisterten mit Weltuntergang-Premiere

Melanie Schuhbauer und Georg Heiml ist der Weltuntergang 'wurscht' und singen an Lumpazivagabundus angelehnte Lieder.
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GREIN, AMSTETTEN, MELK. Die Maniacs, von immer mehr als die beste Nachwuchs-Schauspielergruppe des Landes gefeiert, zeigten bei der Premiere von „Der Weltuntergang“, neuerlich ihr großes Können. Regisseur Christian Hochgatterer gelingt es vortrefflich, das von Jura Soyfer 1936 geschriebene satirisch-kabarettistische Stück in die Gegenwart zu hieven. Und das auf sehr flotte Weise. Das sparsame Bühnenbild lässt die Worte und Szenen erst richtig zur Geltung bringen. Als Sonne und Planten schicken Andrea Konrad, Madeleine und Michelle Schaurhofer, Anna Rumetshofer, Julia und Beate Michlmayr, Melanie Schuhbauer Georg Heiml, Stefan Schreihofer, Manfred Bittner und Karl Baumgartner einen Kometen zur Erde, um diese von den Menschen zu erlösen. Die Jugendlichen schlüpfen auch in die Rollen größenwahnsinniger Politiker, geldgieriger Regierungen oder einfacher Menschen, die nicht an den Weltuntergang glauben. Für alle Mitwirkenden gab es nach der Premiere viel Beifall und von Bürgermeister Manfred Michlmayr Blumen. Veranstalter der Maniacs-Auftritte sind die Kinderfreunde Grein, Obfrau Ingrid Michlmayr.

Technik: Christian Hochgatterer, Christian Frühwirt, Kostüme: Christl Geirhofer, Fotografie: Annemarie Brandstetter.

Weitere Aufführungen: Weitere Termine: 8., 9.,10., 15., 16., Sonntag 17 Uhr, sonst 19.30 Uhr. Kartenvorverkauf: Trafik Huber Grein, Hauptstraße 7, Tel: 07268 382, Erwachsene: 12 €; Ermäßigung: 8€

Inhalt: Die Erde ist aus dem Takt geraten. Sie hat die ihr vorgegebenen Bahnen verlassen, weil sie Menschen bekommen hat. Daher beschließen die Planeten einen Kometen los zu schicken, um die Erde von dieser Plage zu befreien. Ausgehend von dieser bewusst an Nestroys „Lumpazivagabundus“ angelehnten Rahmenhandlung beleuchtet Jura Soyfer in seinem „Weltuntergang“ auf satirisch-kabarettistische Weise die Geschehnisse im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs. Kritisch, aber gleichzeitig höchst humorvoll setzt er sich mit den Handlungsweisen der Staaten und ihrer Vertreter, vor allem aber mit den Reaktionen der Menschen auf die bevorstehende Katastrophe auseinander.

Maniacs: Diese Theatergruppe entstand aus einer Schüler-Theatergruppe der HS Grein um Manfred Michlmayr. Heute wird diese Gruppe von Christian Hochgatterer, Regie, betreut. Zu den Maniacs stießen Jungschauspieler aus dem Mostviertel, aus den Bezirken Amstetten und Melk.

Aus Wikipedia:
Jura Soyfer (* 8. Dezember 1912 in Charkow, Russisches Kaiserreich; † 16. Februar 1939 im KZ Buchenwald) war in den 1930er Jahren ein politischer Schriftsteller in Österreich. Er publizierte in mehreren Zeitschriften und verfasste insgesamt fünf Stücke und drei erhaltene Szenen, die bis heute aufgeführt werden.

Jura Soyfer wurde in Charkow im Russischen Kaiserreich als Sohn des jüdischen Industriellen Wladimir Soyfer und dessen Frau Ljubow Soyfer geboren. 1921 flüchtete die Familie vor der bolschewistischen Revolution nach Baden bei Wien, von wo aus sie später nach Wien übersiedelte. Er wurde mit zehn Jahren im Realgymnasium Hagenmüllergasse, Erdberg, eingeschult, wo er später auch erfolgreich maturierte.
Mit 15 Jahren begann Jura Soyfer sozialistische Schriften zu studieren und wurde überzeugter Marxist. 1927 trat er dem Verband Sozialistischer Mittelschüler bei und wirkte in der Agitpropgruppe „Blaue Blusen“ mit. Da in der Familie Russisch, Französisch und Deutsch gesprochen wurde, entwickelte Soyfer schnell ein Gespür und eine Vorliebe für Sprache und Sprachspiele.
1929 wurde er Mitglied des Politischen Kabaretts der Sozialdemokraten. Dort sammelte er erste Erfahrungen im szenischen Schreiben. Ab Dezember 1931 erschienen wöchentlich politische Satiren von Soyfer in der Arbeiter-Zeitung und in der sozialdemokratischen Wochenschrift Der Kuckuck. Ebenfalls verfasste er zwei Artikel für die Politische Bühne. Darin forderte er eine Politisierung des Theaters und das Abschaffen bloßer Ablenkung und Unterhaltung. In dieser Hinsicht war er dem epischen Theater von Bertolt Brecht sehr nahe.

Nach den Februarkämpfen 1934 trat er der illegalen KPÖ bei, verfasst Flugblätter und begann seine Arbeit an seinem Roman So starb eine Partei. Dieser Roman, der nur in einem Fragment erhalten ist, war eine Abrechnung mit der Politik der österreichischen Sozialdemokratie, deren Politik in die Niederlage des Februar 1934 geführt hat. 1935 lernte Soyfer über Hans Weigel Leon Askin (Leo Askenasy) kennen, der als Schauspieler und Regisseur am Wiener Theater ABC tätig war, wo auch die meisten von Soyfers Stücken aufgeführt wurden.

1937 wurde Soyfer durch eine Verwechslung mit einem gewissen Seidel (eigentlich Franz Marek, führender Funktionär der Kommunistischen Partei) festgenommen. Nachdem sich herausstellte, dass gegen Soyfer selbst mit seinen kritischen Stücken genug belastendes Material vorlag, wurde er für drei Monate inhaftiert. Am 17. Februar 1938 wurde er im Zuge einer Amnestie für „Politische“ entlassen. Lediglich 26 Tage befand er sich daraufhin in Freiheit. Am 13. März 1938 – am Tag nach dem Anschluss – wurde er in Gargellen beim Versuch, mit Skiern in die rettende Schweiz zu kommen, von österreichischen Beamten festgenommen.

Zuerst kam er in den Gemeindekotter in St. Gallenkirch, nach Bludenz. Am 16. März 1938 wurde er vor das Landesgericht Feldkirch gebracht, obwohl dessen Vereidigung auf Hitler erst am 18. März 1938 erfolgte. Am 23. Juni 1938 wurde er ins KZ Dachau transportiert, im Herbst ins KZ Buchenwald, hier starb er am 16. Februar 1939 an Typhus.

1968 wurde die Jura-Soyfer-Gasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt

Wann: 08.03.2013 19:30:00 Wo: Stadttheater Grein , Grein auf Karte anzeigen

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