Amstetten/Waidhofen
Streuobstprojekt - Koa "gmahde Wiesn" im Bezirk

- B. Datzberger, P. Adelsberger, G. Handlechner, M. Oberaigner, E. Wieser, F. Lumesberger, A. Ennser, A. Kasser, R. Würflinger, A. Pum, L. Reikersdorfer.
- Foto: Dietl-Schuller
- hochgeladen von Eva Dietl-Schuller
Zwei Pilotprojekte sollen die Streuobstwiesen im Mostviertel auch für die Nachwelt erhalten.
BEZIRK. Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten und zugleich traditionellsten Kulturlandschaften Mitteleuropas. Sie vereinen ökologische Vielfalt mit landschaftlicher Schönheit und regionaler Identität. Doch der Bestand sinkt.
Rückgang der Bäume
Aus den Früchten der Streuobstwiese entstehen wie Apfel- und Birnensäfte, Cider, Edelbrände und Marmeladen. Doch diese einzigartige Kulturlandschaft ist stark gefährdet. „Wir verlieren jedes Jahr ein Stück Kulturlandschaft, Artenvielfalt und Identität. Es ist höchste Zeit zu handeln“, warnt Leopold Reikersdorfer, Obmann-Stellvertreter der ARGE Streuobst. „Die Streuobstwiese ist nicht nur ein ökologischer Schatz, sondern auch ein Symbol für nachhaltige Landbewirtschaftung – sie darf nicht still und leise verschwinden“, betont Engelbert Wieser, Obmann des Vereins Streuobsterhaltung Mostviertel.

- Jeder Baum, so mancher davon bis zu 300 Jahre alt, erzählt Geschichte und liefert uns die Grundlage für Most, Säfte, Edelbrände und Marmeladen.
- Foto: Dietl-Schuller
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Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig: aufwendige Pflege, fehlende Nachfolgegenerationen und Verbauung. Zwischen 1955 und 1995 gingen rund 70 Prozent der Streuobstbäume in Österreich verloren. "Es geht darum, die alten Sorten und das Landschaftsbild für nächste Generationen zu bewahren", sagt Bernhard Datzberger vom Streuobstbetrieb Seppelbauer.
BILLA Privatstiftung involviert
Dass gezielte Pflege und der "Verjüngungsschnitt" für die Streuobstbäume wirken, zeigen zwei aktuelle Pilotprojekte: Das erste Projekt, unterstützt durch den NÖ Landschaftsfonds des Landes NÖ, ist bereits erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt konnten 450 alte Mostbirnbäume mit einer speziellen Raupenarbeitsbühne fachgerecht gepflegt werden.

- Herbst ist Streuobstzeit
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Das zweite Projekt läuft derzeit in Kooperation mit „Blühendes Österreich – Billa Privatstiftung“ und sieht die Pflege weiterer 220 Bäume vor. „Der fachgerechte Verjüngungsschnitt zeigt klar positive Auswirkungen auf die Vitalität der alten Birnbäume", so Pomologin Gerlinde Handlecher, die die Projekte fachlich begleitet.

- Streuobstbäume in St. Peter/Au.
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Das Projekt wurde durch Obmann Engelbert Wieser sowie Leopold Reikersdorfer koordiniert: „Unsere alten Baumbestände sollen so wieder vital und gesund in die nächsten Jahrzehnte geführt werden.“ Auch die Aus- und Weiterbildung von Obstbaumpflegern liegt dem Verein am Herzen. Deshalb arbeitet er an einer österreichweiten Initiative. Ziel ist es, fundierte Vorschläge für Fördermaßnahmen zu entwickeln. Das Ziel ist klar: Streuobstwiesen sollen nicht nur überleben – sie sollen blühen.
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