Landesgericht St. Pölten
Türke aus Amstetten riskierte blutige Lippe

Martina Gaspar | Foto: Probst
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Drei Angeklagte und mehrere Zeugen machten es dem St. Pöltner Richter Markus Grünberger nicht gerade leicht, herauszufinden, was am 31. Juli 2022 vor einem Lokal im Bezirk Amstetten tatsächlich vorgefallen war.

BEZIRK AMSTETTEN, Er entschied im Zweifel zugunsten der Beschuldigten, zumal das Opfer einer Auseinandersetzung selbst aufgrund seiner damaligen Alkoholisierung nicht wesentlich zur Klärung beitragen konnte. Die Staatsanwaltschaft warf den jungen Männern, ein 18-jähriger Österreicher, ein 23-jähriger Türke, sowie ein 18-jähriger Afghane, vor, sich verabredet zu haben, einen 29-jährigen Türken mit Faustschlägen und Tritten gegen Körper und Gesicht diverse Verletzungen zuzufügen.

Starke Alkoholisierung

Aufgrund seiner starken Alkoholisierung, so der 29-Jährige als Zeuge vor Gericht, könne er sich nicht mehr so genau erinnern. Er wollte mit zwei Bekannten in ein Taxi steigen. „Ist sich leider nicht mehr ausgegangen, weil einige Herrschaften auf uns losgestürmt sind“, schilderte er den Hergang der Auseinandersetzung. Er sei immer weiter zurückgewichen und dabei gestürzt. Seiner Erinnerung nach hätten die Burschen dann auf ihn eingetreten. Seine blutende Lippe sei vermutlich auf Schläge zurückzuführen. Darüber hinaus habe er keine Verletzungen gehabt und stelle auch keine finanziellen Forderungen. „Wer was gemacht hat, kann ich leider nicht sagen!“

Security musste einschreiten

Übereinstimmend erklärte das angeklagte Trio, sowie andere Zeugen, dass der Afghane unbeteiligt daneben stand. Verteidiger Andreas Chocholka beantragte daher einen Freispruch, dem Grünberger auch entsprach.
Den Angaben der Beschuldigten nach sei es zuvor bereits zu einer verbalen Auseinandersetzung vor dem Lokal gekommen, bei der ein Security dazwischen ging. Die weitere Aktion habe das Opfer herausgefordert, indem es die Burschen in Kampfstellung immer wieder herausgefordert habe, zuzuschlagen. Während der Mandant von Verteidiger Sebastian Feigl einen Schlag gegen die Schulter des Opfers eingestand, gab der 23-Jährige zu, dem Türken einen Tritt versetzt zu haben. Woher die blutige Lippe stamme, konnte keiner sagen. Verfahrenshelferin Martina Gaspar betonte in ihrem Plädoyer daher, dass der 23-Jährige nicht für die Verletzung des Mannes verantwortlich sei.

Urteile sind noch nicht rechtskräftig

Grünberger resümierte, dass es jedenfalls keine Verabredung gegeben habe und nur von einer versuchten Körperverletzung auszugehen sei. Aufgrund der Unbescholtenheit, seines Alters und seines Geständnisses bot er dem Österreicher eine Diversion in Form einer zweijährigen Probezeit. Der 23-Jährige erhielt eine bedingte Freiheitsstrafe von sechs Wochen mit dreijähriger Probezeit, zumal er, laut Grünberger, schon einmal zuvor in den Genuss einer Diversion gekommen sei. Die Urteile sind seitens der Staatsanwaltschaft noch nicht rechtskräftig.

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