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Das ist Amstettens "Baum-Bilanz"

- Dominic Hörlezeder auf der gefällten 200 Jahre alten Sommerlinde (Brandkrustenpilz-Befall). Ein Ersatzbaum wurde gepflanzt.
- hochgeladen von Thomas Leitsberger
2019 wurden im Amstettner Stadtgebiet 131 Bäume gefällt. Demgegenüber stehen 142 Neupflanzungen.
STADT AMSTETTEN. "Edlapark ist gesperrt: 17 Bäume müssen gefällt werden" oder "Amstetten verliert 200 Jahre altes Naturdenkmal" – Schlagzeilen wie diese waren heuer immer wieder zu lesen. Doch wie steht es tatsächlich um den Baumbestand in Amstetten? Die BEZIRKSBLÄTTER fragten bei Umweltstadtrat Dominic Hörlezeder (Grüne) genauer nach.
Klimawandel allgegenwärtig
Veränderungen im Zuge des Klimawandels seien in der Stadt Amstetten allgegenwärtig, verweist Hörlezeder auf Maßnahmen, um dem Baumsterben entgegenzuwirken. "Seit Jahren sind wir dabei, in gemeindeeigenen Waldgebieten wie etwa der Forstheide, aber auch zum Beispiel beim Oidenwald auf klimaresistentere Baumarten umzuwandeln", sagt der Umweltstadtrat. Dieser "klare Maßnahmenkatalog" würde in der Bevölkerung nicht immer auf Verständnis stoßen, sei aber "schlichtweg notwendig, um auch in Zukunft den Waldbestand aufrechterhalten zu können", so Hörlezeder. Probleme gibt es vor allem mit Fichten und Eschen. Gesetzt wird künftig auf tiefwurzelnde Laubbäume, die der steigenden Trockenheit trotzen.
Baumkataster für die Stadt
"Wir haben für Amstetten einen sehr hohen Grad an Professionalität erreicht", betont der Umweltstadtrat. So gibt es einen Baumkataster für das gesamte Stadtgebiet, worin jeder Baum verzeichnet ist. Im Zuge der Katastererstellung wurden sämtliche Bäume auf ihre Standfestigkeit hin geprüft. "So kann man ein höchstmögliches Maß an Sicherheit gewährleisten und frühzeitig kranke, problematische Bäume erkennen", erklärt er. Die größten Veränderungen gab es entlang des Ybbsuferweges und im Edlapark, wo es zahlreiche vom Hallimasch-Pilz befallene Bäume gab.
Die Baum-Bilanz für Amstetten
Im Jahr 2019 wurden im gesamten Stadtgebiet inklusive der Ortsteile (ohne Waldflächen) 131 Bäume entnommen. Demgegenüber stehen 142 Neupflanzungen von Bäumen sowie 87 zusätzliche Sträucher.
Um die "Lebensqualität in der Stadt" zu erhöhen, brauche es mehr Grün – speziell in Zeiten von zunehmenden und lang andauernden Trockenperioden und steigenden Temperaturen, meint der Umweltstadtrat.
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