Stimmenkaiser und Nullpeiler
Die Hälfte aller ÖVP-Wähler gaben Erwin Pröll eine Vorzugsstimme. Fünf Kandidaten wählten sich nicht einmal selbst.
267.842. So viele Niederösterreicher machten ihr Kreuz am 3. März bei Erwin Pröll. Damit gab etwa die Hälfte aller ÖVP-Wähler dem Landeschef persönlich ihr Vertrauen. Ex-SP-Chef Josef Leitner erreichte Platz zwei der Vorzugsstimmen. 39.706 Landsleute wollten ihn persönlich im Landtag sehen. Damit hängte Leitner Frank Stronach um rund 10.000 Stimmen ab. Obwohl der Milliardär einen Vorzugsstimmen-Wahlkampf im Stile von Erwin Pröll führte, kam er nur auf 29.798 Stimmen und somit auf Platz drei. Bronze wäre ihm sogar um ein Haar von Barbara Rosenkranz weggeschnappt worden. Die FP-Chefin kam auf 29.099 Unterstützer. Madeleine Petrovic von den Grünen schaffte lediglich 16.690 Stimmen. Kurios: Fünf Kandidaten erhielten landesweit keine einzige Stimme, das heißt sie wählten sich nicht einmal selbst. Unter den politischen „Nullpeilern“ finden sich gleich vier FP-Politiker: Karl Heinz Friedl aus Hollabrunn, Thomas Kalbinger und Erika Grandl aus Lilienfeld sowie Walter Marterbauer aus Melk. Auch das Team Stronach hat einen Minus-Mann: Walter Zidek aus Gmünd erhielt ebenfalls nicht eine Stimme.
Die ÖVP bleibt weiterhin die Partei der Bezirkskaiser. Michaela Hinterholzer aus Amstetten (7.475 Stimmen), Karl Moser aus Melk (6.306), Manfred Schulz aus Mistelbach (6.235) und René Lobner aus Gänserndorf (5.999) erhielten mehr Stimmen als der bestplatzierte Landesrat Stephan Pernkopf (5.635).
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.