Was bleibt: Das Erbe der Ära Pröll im Bezirk
Weggefährten und politische Gegner sprechen über die Spuren des Landeshauptmanns in der Region.
BEZIRK AMSTETTEN. Nach der Verkündigung des Rücktritts fragten die BEZIRKSBLÄTTER im Bezirk nach, was bleibt von Landeshauptmann Erwin Pröll?
Lob für Landeshauptmann
"Erwin Pröll hat neben vielen Kleinigkeiten zwei Großprojekte maßgeblich mitgetragen, einerseits den Bau des Citytunnels und andererseits die Landesausstellung 2007", sagt Waidhofens Bürgermeister Werner Krammer (ÖVP).
"Allhartsberg hat ihm die Ybbsbrücke zu verdanken. Das war für unseren Ort der Schlüssel für die Weiterentwicklung", meint der Bürgermeister aus Allhartsberg Anton Kasser (ÖVP).
"Viele Spuren hinterlassen"
"Durch Erwin Pröll wurden Kulturdenkmäler wie Stift Seiten-stetten und die Basilika Sonntagberg revitalisiert. Er hat die Musik, Kultur und das Vereinsleben stark geprägt. Und er ist der Vater der Dorferneuerung", so Landesschulratspräsident Johann Heuras und ehemaliger ÖVP-Bezirksobmann.
"Erwin Pröll hat im Bezirk viele Spuren hinterlassen und geprägt. Sonst würde Amstetten heute nicht so gut dastehen", so ÖVP-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner, der etwa auf den Ausbau der B121 verweist.
"Streitbare Persönlichkeit"
„Erwin Pröll ist es gerade auf europäischer Ebene gelungen, Niederösterreich als Region zu etablieren und zu stärken. Mit ihm geht eine der charismatischsten, zugleich aber streitbarsten Persönlichkeiten verloren", sagt Dominic Hörlezeder, Bezirkssprecher der Grünen, der nun die "große Chance" auf "mehr Transparenz" und einen "Neustart für die Demokratie" sieht.
Ähnliches ist auch von der SPÖ-Bezirksvorsitzenden Ulrike Königsberger-Ludwig zu hören: "Auch wenn ich in manchen Bereichen eine andere politische Meinung vertrete, zolle ich ihm meinen Respekt", so die Nationalrätin. Nun bestehe "eine Chance der Öffnung", so die Amstettner Sozialdemokratin, "wir sollten sie nutzen".
Negatives (mit Positivem)
Es gebe natürlich viele Kritikpunkte, verweist der Landesvorsitzende der Sozialistischen Jugend Mirza Buljubasic etwa auf "Spekulationen mit Wohnbaugeldern" oder das "unglaubliche Machtnetzwerk". Dennoch habe sich das Land etwa im Kulturbereich "gut entwickelt", so der Wolfsbacher.
„Positiv hervorheben kann man auf jeden Fall die Aufwertung des Kultur-standortes“, erklärt auch FPÖ-Landtagsabgeordneter Martin Huber. Negativ sieht er etwa die eingeschlagenen Wege bei Bildung und Gesundheit. „Was aber auf jeden Fall von ihm bleibt, ist die ‚Landesfrisur‘ von Niederösterreich“, so Huber.
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