Wieder Spaß am "Brett"
Der gebürtige Wilhelmsburger Benjamin Karl spricht mit BEZIRKSBLÄTTER-Redakteur Werner Schrittwieser über Sport und Familie.
BEZIRKSBLÄTTER:Wie hast du dich seit deinem Motorradunfall im Mai erholt?
BENJAMIN KARL: Ich konnte trotz des Unfalls mein Athletik- und Konditionstraining machen. Als ich die Schrauben Ende August herausbekam, bin ich sofort wieder auf dem Snowboard gestanden. Im Alltag spüre ich zwar noch den eingeschränkten Bewegungsablauf, beim Sport selbst aber nicht.
Was waren deine Highlights in der „Sommerpause“?
Im Vordergrund stand natürlich die Geburt meiner Tochter. Nichts desto Trotz war ich sehr viel unterwegs, beispielsweise konnte ich beim Suzuki Swift Cup erste Motorsporterfahrung machen, was riesigen Spaß gemacht hat.
Wie ist die Vorbereitung auf diese Saison verlaufen?
Ich hatte leider bis zuletzt mit Materialschwierigkeiten zu kämpfen und habe die perfekte Abstimmung gesucht. Jetzt sollte aber wieder alles passen und ich habe das Gefühl und das Selbstvertrauen wiedergefunden. Ich hab jetzt wieder richtig Spaß am Fahren und auch die nötige Sicherheit.
Was sind die Ziele für das kommende Jahr?
Nach der etwas durchwachsenen letzten Saison habe ich die innere Ruhe wieder gefunden. Mittlerweile bin ich wieder topmotiviert und will einfach Spaß haben. Besonders freue ich mich im Jänner auf den Heim-Weltchup in Bad Gastein. Vor heimischen Publikum möchte ich zeigen, was ich drauf habe und kurz darauf steht die Weltmeisterschaft am Programm. Es wäre eine gewaltige Sache, wenn ich dort wieder den Titel holen könnte. Somit wäre mein Saisonziel bereits erreicht.
Inwieferin hat sich dein Leben seit der Geburt deiner Tochter Benina verändert?
Natürlich kommt eine entsprechende Verantwortung dazu, aber mittlerweile kann ich immer besser damit umgehen, es läuft einfach super. Es hat aber keinen Einfluss auf meine sportliche Karriere. Wenn ich dann aber nach ein paar Tagen zu Hause wieder weg muss, hab ich bereits nach einer Stunde wieder Sehnsucht nach meiner kleinen Benina.
Du bist extrem viel unterwegs. Wie geht es deiner Frau mit dieser Situation?
Sie hat das ja schon im Vorhinein gewusst. Wir kennen uns bereits rund fünf Jahre und ich war immer schon viel unterwegs.Wir haben uns klipp und klar ausgeredet und uns gemeinsam entschieden, Kinder bereits während meiner Karriere zu bekommen. Für uns war es der optimale Zeitpunkt und ich denke wir sind auch souverän ins Eltern-Dasein gestartet.
Was möchtest du in deiner Karriere noch alles erreichen?
In erster Linie möchte ich weiterhin Spaß am Snowboarden haben. Ich habe in meiner Karriere bereits soviel erreicht, eines fehlt mir jedoch noch. Ein Olympiasieg wäre die absolute Krönung und ich möchte noch bis Olympia 2018 fahren.
Und wie sehen die Zukunftspläne privater Natur aus?
Darüber mache ich mir noch keine großartigen Gedanken. Ich bin sehr glücklich, mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren zu können. Ich denke ich bin gut abgesichert und könnte im Notfall bei Freunden auch jobmäßig unterkommen.
Du bist mittlerweile ein Vorbild zahlreicher Sportler. Hast du selbst auch ein Idol?
Ich war schon immer ein Fan von Hermann Maier. Mir hat seine Aggressivität und sein Selbstvertrauen sehr imponiert. Ich habe ihn eigentlich nicht als Vorbild gesehen, habe seine Philosophie aber immer genau verfolgt.
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