Gründer: Warum an der Ybbs Jungunternehmer aufblühen
Bei der Gründungsintensität liegt Waidhofen auf dem 2. Platz. Nur die Wiener City überflügelt die Ybbstaler.
BEZIRK AMSTETTEN. "Seine eigenen Ideen verwirklichen und das tun zu können, was man wirklich gern macht, ist das Beste daran", sagt Michael Datzberger. Unter dem Namen "Bierkanter" produziert er Craftbier in Winklarn, das nach eigener Aussage "Leiwand in da Pappn" ist. "Ich bin Mutter und dank meiner Selbstständigkeit, die ich in meinem eigenen Haus verrichte, bin ich immer bei meinem Sohn, obwohl ich arbeite", erzählt Julia Leimhofer, die sich im Neuhofner Ortskern um Mostviertler Füße kümmert.
Region der Gründer
Es sind zwei Geschichten von Jungunternehmern von hunderten in der Region. Allein 2017 gab es im Bezirk Amstetten 556 Neugründungen. Hinzu kommen 103 in der Statutarstadt Waidhofen.
Bei der Gründungsintensität je 1.000 Einwohner nimmt damit Waidhofen österreichweit den zweiten Platz ein. Geschlagen wird die Ybbstalmetropole nur vom 1. Wiener Gemeindebezirk. Der Bezirk Amstetten liegt immerhin noch knapp über dem Österreichschnitt. Bei der Gründungsintensität nach Wirtschaftskammer-Mitglieder belegt Waidhofen sogar Platz eins (12,0).
Interessant für Gründer
"Gründer spielen eine wichtige Rolle für das Wachstum unserer Stadt. Neugründungen bedeuten steigende Beschäftigungszahlen, innovative Ideen und Fortschritt werden gefördert. Und somit steigt auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Stadt", so Bürgermeister Werner Krammer.
Waidhofen biete mit dem riz-up-Gründerzentrum in Zentrumsnähe "ein optimales Gründerservice und günstige Büroräumlichkeiten für Start-ups", so der Bürgermeister. Hinzu kommt der „Zukunfts-Campus“, welcher die Bereiche Schule und Bildung mit Werkstätten, Forschung und lokaler Industrie verzahnt. "Coworking-Spaces sind hier bereits entstanden und werden von Start-ups schon jetzt genutzt", so Krammer. Durch den flächendeckenden Breitbandausbau habe man Waidhofen für Gründer zusätzlich interessant gemacht. Die Statistik bestätige den eingeschlagenen Weg.
Tipps für Jungunternehmer
Wer ein Unternehmen gründet, sollte vor allem vorbereitet sein, erklärt Doris Karl, Zentrumsbetreuerin von riz-up-Gründerzentrum in Amstetten. "Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete", sagt sie. Gründer bräuchten zunächst einen ausgereiften Businessplan. Zudem sollte man bei wichtigen Punkten Hilfe in Anspruch nehmen. Vor allem müsse man auch die notwendige Leidenschaft und Ausdauer aufbringen. "Du musst dafür brennen", sagt Karl. Die Gründeragentur des Landes unterstützt seit nunmehr 30 Jahren Jungunternehmer in Niederösterreich.
Gründungsintensität je 1.000 Einwohner (2017, Quelle: WKO):
1. Wien, 1. Bezirk: 25,6
2. Waidhofen: 9,0
3. Wien, 4. Bezirk: 8,7
4. Wien, 7. Bezirk: 8,4
5. Güssing: 8,0
Amstetten: 4,8
Österreichschnitt: 4,6
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