"Häferl-Check": In Amstetten wird Qualität ausgeschenkt
"Ein guter Punsch ist viel Arbeit", sagt Toni Distelberger, während er seinen Birnen-Quitten-Punsch serviert.
BEZIRK AMSTETTEN. Die Adventmärkte kommen Mitte Dezember so richtig auf Touren – aber wie viele „Touren“ hat eigentlich der Glühwein bei Ihrem Wirt? Und ist der Punsch beim Vereins-Standl XY vielleicht gepanscht? Das untersuchen gerade Niederösterreichs Lebensmittelkontrolleure, die im ganzen Land Proben nehmen. Im Vorjahr hat es bei acht Standortkontrollen keine Beanstandungen von Getränken und Speisen gegeben. Lediglich die hygienische Handreinigung wurde drei Mal beanstandet. Generell kommt also guter Stoff ins Häferl. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich umgehört, was im Bezirk heuer so eingeschenkt wird: Qualität, betont etwa Michael Oberaigner. Beim Musischen Advent vom 14. bis 16. Dezember in Haag schenkt der Mostbaron "Zur steinernen Birne" aus St. Johann in Engstetten Glühmost aus – zubereitet in einem Kupferkessel über einer Feuerstelle.
Wenn der Most glüht
Für Glühmost verwendet er Mischlingsmost mit einem zum Verhältnis zur Birne etwas höheren Apfelanteil für einen milderen Geschmack. Wichtig sei, dass es sich um einen guten Most handelt, erklärt der Mostbaron.
"Es kommt nur das raus, was man rein gibt", lacht er. Neben dem besseren Geschmack hat dies auch einen weiteren positiven Effekt: "Wenn der Most gut ist, braucht man nicht viel Zucker", sagt er. Deshalb würde auch bei einem guten Glühmost sparsam mit dem Zuckern umgegangen.
Zum Abrunden wird Apfelsaft hinzugegeben. "Aber kein Konzentrat", betont Oberaigner. Ähnliches gilt auch für Gewürznelken und Zimtstangen. Man sollte keinesfalls ein Fertiggewürz verwenden, so der Mostbaron – und Vorsicht, dass man nicht überwürzt.
Guter Punsch ist Arbeit
Die Bedeutung der Qualität unterstreicht auch Mostbaron-Kollege Toni Distelberger, der beim Mostviertler Advent im Schulpark in Amstetten unter anderem Birnen-Quitten-Punsch ausschenkte. Birnenmost und Birnensaft gemischt mit Quittensaft, der für eine herbere Note sorgt, fließt beim Adventstand in die Häferl. Dazu gehören noch ein paar Südfrüchte, wie Orangen und Zitronen, und weihnachtliche Gewürze, Zimt und Gewürznelken. Durch die Wärme kommen die Aromen richtig zur Geltung, erklärt Distelberger. "Ein guter Punsch ist viel Arbeit", sagt er. "Nicht das Billigste nehmen, sondern das Beste", betont er. Wer glaube, er könne "ein paar alte Sachen entsorgen", sei hier eindeutig fehl am Platz. Der große Vorteil – nicht nur für Autofahrer – gegenüber Glühwein ist der Alkoholgehalt. Immerhin hat der Glühwein einen doppelt so hohen Alkoholgehalt wie der Glühmost. Dennoch schwört man andernorts auf ein Häferl mit heißem Wein.
"Unser Rezept für Glühwein ist einfach: vier Liter Wein, ein Liter Wasser, 30 Deka Zucker, fünf Gewürznelken, drei Zentimeter Zimststangerl und Glühfix. Beim Glühmost gilt dasselbe", verrät Alois Soxberger vom USC Biberbach und hat noch einen Tipp: "Die Zutaten in eine Teekugel geben und diese nicht zu lange im Glühwein lassen", so Soxberger.
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