NÖ stellt Wirtschaftsförderung auf neue Beine: Haftungen statt direkter Kreditvergabe
Bohuslav: Land will künftig mehr Haftungen und Beteiligungen für und an heimischen Unternehmen übernehmen
Im Juli freuen sich nicht nur Niederösterreichs Schüler über den Start in die Sommerferien, auch für die heimischen Unternehmer beginnt eine neue Zeit. Konkret wird die Wirtschaftsförderung des Landes umgekrempelt und neu ausgerichtet. Sie werde an den "aktuellen Unternehmerbedarf" angepasst, so Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav.
Land will Engagement bei Haftungen sowie Beteiligungen erhöhen
"Es ist zwar eine trockene Materie, aber dafür ist es umso wichtiger", beginnt Bohuslav die Präsentation der neuen Förderausrichtung. Es gehe darum, nicht mit der Gießkanne sondern zielgenauer heimische Firmen zu unterstützen.
Notwendig wurde die Änderung der "Förderkulisse" (@Bohuslav) zum einen durch die neue Programmplanung der EU (2014-2020), zum anderen stammt die noch aktuelle Förderkultur aus dem Jahr 2007 und damit vor der Finanzkrise. Aufgrund der gesunkenen Zinsen gebe es nun auch günstige Finanzierungsmöglichkeiten auf dem freien Markt. Das Land NÖ will daher weg von der direkten Kreditvergabe hin zu Haftungsübernahmen und aktiven Beteiligungen an erfolgsversprechenden Ideen.
Förderstrategie soll Wirtschaftsstrategie unterstützen
Die Ziele sind laut Bohuslav klar und sollen die allgemeine Wirtschaftsstrategie des Landes weiter unterstützen:
• Wachstum, aber nicht um jeden Preis, sondern qualitatives, das Leben unterstützendes Wachstum
• Wettbewerbsfähgikeit halten und steigern in einem turbulenten Umfeld
• Nachhaltigkeit fördern
"Wichtig war mir, dass die neuen Fördermöglichkeiten im Dialog mit der Wirtschaft entstanden sind und dass wir das anbieten, was auch wirklich gewünscht und gebraucht wird. Es gibt ganz klare Zuschusskritierien und viel einfachere, transparentere Mittel", so Petra Bohuslav.
Das Land NÖ will künftig folgendermaßen helfen
• Haftungen für Investitionskredite ab 10.000 Euro bis 100.000 Euro (bis zu 50 Prozent)
• Beteiligungen ab 400.000 Euro (bis zu 50 Prozent)
• direkte Zuschüsse (etwa bei der Übergabe von Betrieben oder Revitalisierung von Betrieben), die sich in der Größenordnung von 15 bis 23 Millionen Euro pro Jahr bewegen werden
Schwerpunkte werden im Investitionsbereich etwa bei Existengründungen, Nahversorgung, Tourismus und der Innovation in Betrieben gesetzt.
Bei der Unternehmensentwicklung will man sowohl die Kooperation zwischen Unternehmen und die Weiterbildung der Mitarbeiter fördern.
Und ebenfalls gefördert werden Forschung, Entwicklung und innovative Projekte. Dies tue man genau aus dem Grund, um auch kleineren Unternehmen, die über keine eigene Innovationsabteilung verfügen, zu ermöglichen, sich weiterzuentwickeln.
Die neuen Richtlinien finden Sie (ab 1. Juli) auf www.noel.gv.at/wirtschaftsfoerderung
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