Nachbarschaftshilfe in Amstetten: Mein Nachbar als Wachposten
In Allersdorf nehmen Bewohner den Schutz vor Einbrechern selbst in die Hand und passen aufeinander auf.
STADT AMSTETTEN. In Häuser wurde eingebrochen, ein Auto entwendet und Räder gestohlen, erzählt Gunther Panowitz von der Ratzingbauer-Siedlung in Allersdorf. Nach einigen Monaten der Nachbarschaftswache sei nichts mehr passiert.
Helfe deinem Nachbarn
Man habe die Kontaktdaten ausgetauscht, eine WhatsApp-Gruppe erstellt, benachrichtigt seine Nachbarn bei Urlaubsreisen oder bei verdächtigen Beobachtungen, erzählt Panowitz von einer Frau mit Kinderwagen ohne Kind oder auffallend unbekannten Autos in der Siedlung. "Eine Wahrnehmung ergibt noch kein Bild", so der Amstettner über mehrere Beobachtungen und Indizien, die sich durch den Austausch zu einem Ganzen formen würden.
Mehr Nachbarschaftswachen wie diese würde sich Amstettens Vizebürgermeister Dieter Funke (ÖVP) wünschen. Unter dem Motto „Gemeinsam. Wachsam. Sicher.“ informiert die Volkspartei Amstetten seit dem Frühjahr über Möglichkeiten und Grenzen der Nachbarschaftshilfe. Aufkleber und Transparente sollen zudem Einbrecher abschrecken.
Erfolgsmeldung ist schwierig
"Eine Erfolgsmeldung ist schwierig, wir wissen nicht, wie viele nicht eingebrochen haben", sagt Funke auf die Frage, ob ein paar Pickerl einen Einbrecher aufhalten.
"Wenn ein Einbrecher die Wahl hat, zwischen einer verlassenen Siedlung und einer in der man aufeinander schaut", so Funke, "würde er sich sicher jene mit weniger Gefahr für ihn aussuchen." Alles, was auffällt, hilft, meint Panowitz. Dazu bräuchte man allerdings keine Partei, betont er. Es ginge schließlich nicht um Politik, die "Botschaft" sei, dass man wieder mehr redet und auf seinen Nachbarn schaut.
Unterstützung für die Polizei
Für die Polizei wäre eine derartige Nachbarschaftshilfe und Hinweise aus der Bevölkerung eine Unterstützung, erklärt Oliver Zechmeister, Kommandant der Polizeiinspektion Amstetten. "Wir können nur aktiv werden, wenn wir wissen, dass etwas passiert", so Zechmeister.
Aufmerksamkeit sei genauso ein Mittel zur Prävention wie Aufkleber und Transparente, die darauf hinweisen. Obwohl Einbrüche rückläufig waren, sei schließlich "jeder Einbruch einer zu viel", so Zechmeister.
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