Jetzt ist die Politik gefordert:
Aus für Gainfarner Nahversorger

Von Nahversorger und Poststelle bleibt nur ein Briefkasterl, das auch weiterhin werktags einmal täglich entleert wird.
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BAD VÖSLAU/GAINFARN. Seit Ende Juli ist der Nahversorger in der Gainfarner Brunngasse geschlossen, die Stadt kündigte den Pächter des Geschäfts.
Stadtamtsdirektor René Gneist erläutert, wie es dazu kam:

"Der Mietvertrag wurde 2018 abgeschlossen, inklusive einer Kaufoption. Dieser Mietvertrag sah vor, dass im Falle eines Kaufes der Nahversorger um vier Wohneinheiten erweitert werden könne, allerdings nur unter der Bedingung, dass der Nahversorger in Betrieb bleibt. Im Zuge der Kaufvertragsverhandlung konnte man sich über einen Vertragsabschnitt nicht einigen, und zwar über jenen, der nach Kauf eine Schließung des Nahversorgers aus wirtschaftlichen Gründen ermöglicht. Nachdem keine Einigung erzielt werden konnte, erfolgte die Vertragskündigung, welche zu einem Gerichtsverfahren führte. Strittig war dabei, ob bei Kündigung das Mietrechtsgesetz zur Anwendung kommt oder nicht. In diesem Fall entschied das Bezirksgericht zu Gunsten der Stadtgemeinde. Derzeit ist das Urteil noch nicht rechtskräftig."

Da der Nahversorger auch als Postpartner tätig war, ist auch dieser derzeit geschlossen.

Gneist: "Wir sind laufend in Verhandlung mit der Post AG, der bewusst ist, dass Bad Vöslau eine Poststelle braucht. Es werden verschiedene Modelle überlegt."

Mit einer im Frühjahr durchgeführten Flächenwidmung habe die Gemeinde Vorsorge getroffen, dass die Nahversorgung in Gainfarn möglich bleibt.
SPÖ-Stadtparteivorsitzender Stefan Rabits meldete sich mit einem Vorschlag zu Wort.

"Wir setzen uns dafür ein, dass Bad Vöslau einen Postpartner in Gemeindeverwaltung bekommt."

Er verweist auf ein Beispiel in Traiskirchen:

"Dort hat die Gemeinde im Stadtteil Möllersdorf erfolgreich einen Postpartner eingerichtet, diesem Beispiel sollten wir im Sinne unserer  Bevölkerung folgen."

Auch für ÖVP-Stadtrat Karl Lielacher steht außer Zweifel, dass die Gemeinde in der Nahversorgung einspringen muss, sowohl was die Poststelle als auch die Versorgung mit Lebensmitteln betrifft. Lielacher:

"Zwischen Großau und dem Zentrum gibt es mit Ausnahme von zwei Bäckereien keine Nahversorgung mehr, das kann's nicht sein."

Zur Erläuterung: In Möllersdorf wurde 2019 die Gemeinde-Poststelle (2 Gemeindebedienstete) mit einfachen Rathaus-Services ergänzt. Man kann in der Adlitzerstraße 23 auch gelbe Säcke oder Hundesackerl abholen, die Traiskirchen-Card verlängern oder etwas kopieren lassen. "Rund 6000 Möllersdorfer ersparen sich vier bis fünf Kilometer Wege in die Stadt", verwies Bürgermeister Andreas Babler damals auch auf einen klimarelevanten Aspekt.
Für Stadträtin Marta Glockner (Grüne) zeigt die Misere rund um den Nahversorger Gainfarn, dass es

"der Vöslauer Politik an Weitsicht und gescheiten Verträgen mangelt. Wir reagieren immer nur erst, wenn es brennt. Die Nahversorgung und die ärztliche Versorgung stirbt, Aus für Harzberg-Kängurus, zu wenig Kindergartengruppen. Das ist keine Politik für die Bevölkerung."

Die Post teilt zur Lage mit:

"Es gibt nach wie vor in Bad Vöslau einen vollständig ausgestatteten Post Partner in der Hochstraße 8 (Sinisa Radojkovic), der die postalische Versorgung vor Ort sicherstellt. Er ist ein etablierter und bekannter Post Partner und bietet an drei Schaltern Services der Post sowie der bank99 an. Gerüchte über die Schließung dieses Post Partners können wir absolut nicht bestätigen. Aufgrund der räumlichen Situation und der hervorragenden Ausstattung wird derzeit kein weiterer Post Partner gesucht."

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