Diskussion mit Arzt und Nachhaltigkeitsforscher Dr. Klaus Renoldner in Baden

Ein Abend zum Thema Klima

Der Weltladen und das Klima- und Energiereferat der Stadt Baden hatten am 17. September zu dem Vortrag "Klimakrise und globale Gesundheit" eingeladen.

BADEN. Viele waren gekommen, um den weithin bekannten Arzt und Nachhaltigkeitsforscher Dr. Klaus Renoldner zu hören. Dieser zeigte in seinen Ausführungen die gesundheitlichen Risiken auf, die die Klimakrise mit sich bringt: längere und intensivere Allergiesaisonen, beeinträchtigte Leistungsfähigkeit infolge von Hitzebeschwerden, Ausbreitung neuer Viren und Bakterien, die nun auch bei uns ideale Lebensbedingungen vorfinden. Dazu kommen häufige Extremwetterereignisse, die zu Muren, Überflutungen, Verletzungen aber auch zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Feuchteschäden in Wohnräumen führen können. All diese Risiken sind real und bei uns bereits angekommen.
Der Referent, der etliche Jahre in tropischen Ländern gearbeitet hatte, verwies darüber hinaus auf die durch die Klimakrise hervorgerufenen Probleme im globalen Süden hin, wo Hungersnöte sich in Zukunft noch deutlich verschärfen werden. Die Abholzung der Regenwälder zerstöre das Klima weiter; damit werde Millionen Menschen die Lebensgrundlage entzogen, wodurch sie zur Flucht gezwungen werden.

Rege Publikumsdiskussion

In das anschließend von Jutta Enzersdorfer (Obfrau von Balance Global) moderierte Podiumsgespräch mit Dr. Renoldner und Dr. Heidrun Chen – sie ist Ärztin in Baden und Klimaaktivistin – brachte sich das Publikum intensiv ein. Hauptthemen waren vor allem zwei Fragen: Was kann ich als Einzelner tun und was ist von der Politik einzufordern? Man war sich dabei einig, dass Verhaltensänderungen in den Bereichen Mobilität und Ernährung sowie neu zu schaffende Rahmenbedingungen, die ein klimafreundliches Leben möglich machen, unabdingbar seien.
Allen wurde an diesem Abend im Saal der Volksbank wieder einmal klar: Wir müssen sofort handeln, dürfen keine Zeit mehr verstreichen lassen; gemeinsam aber auch die Überzeugung: Wir können etwas tun, denn Klimaschutzmaßnahmen wirken. Worauf also noch warten? Der Großteil der Bevölkerung wünscht sich mehr Klimaschutz, und die technischen Voraussetzungen sind vorhanden. Es wurde auch auf die weltweite Klimastreikdemonstration am 25.9. ab 12 Uhr in Wien hingewiesen.