Es fährt kein Zug nach Irgendwo....
Arm ist, wer in Altenmarkt kein Auto hat. Seit Einstellung der Bahn liegt der öffentliche Verkehr brach.
„Mit den Öffis nach St. Pölten zu kommen, dauert von Altenmarkt Ortsmitte bis zu vier Stunden“, sagt Bürgermeister Josef Balber (ÖVP). Und das für eine Strecke von rund 40 Kilometern. In der Früh und am Abend gibt es zwar schnellere Verbindungen (ca. 1,5 Stunden), aber ohne Umsteigen (in Hainfeld) geht auch dann nichts. Ähnlich schlecht die Verbindungen in die Bezirkshauptstadt Baden und natürlich nach Wien. Altenmarkt ist ein „blinder Fleck“ im Öffi-Netz. Einzig Sammeltaxis sorgen noch für ein wenig Mobilität.
Seit 2004 hat Altenmarkt keine Bahnanbindung mehr. Die Strecke wurde 2010 von der NÖVOG übernommen, das ist die landeseigene NÖ Verkehrsorganisations-GmbH.
Widmung ist noch „Bahn“
„Was soll mit der Bahntrasse, über die langsam das Gras wächst, geschehen?“ fragten die BEZIRKSBLÄTTER nach. Bleibt es dabei, dass hier kein Zug nach Irgendwo fährt? NÖVOG-Pressesprecherin Brigitta Pongratz schließt tatsächlich aus, dass je wieder eine Bahn auf der Strecke fährt. Der Bedarf sei zu gering, die Investitionskosten in die inzwischen überwucherte Strecke wären enorm hoch.. Aber: „Die Widmung ist derzeit immer noch Bahntrasse. Eine Auflassung könnte aber folgen. Zuvor ist die Region aber doch noch gefordert, Ideen für eine Nachnutzung zu liefern, da sind wir durchaus offen.“
Rad statt Bahn?
Orts-Chef Josef Balber lässt nun mit einer neuen Idee aufhorchen. Der Triestingtal-Radweg verläuft bei der Altenmarkter Kläranlage sehr steil. „Da könnte man auf ca. 800 Meter den Radweg auf die parallele ebene Bahntrasse verlegen.“ In der Landesregierung hat Balber mit dieser Idee schon „angeklopft“. Ob ihm wohl geöffnet wird?
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