Julius Böheimer ist verstorben
BADEN (von August Breininger). In der Nacht vom 1. auf 2. Juni hat Vizebürgermeister a.D. Prof. Ing. Julius Böheimer nach langem, oft schon bezwungen geglaubtem Leiden im 79. Lebensjahr seine Familie und seine geliebte Heimatstadt Baden verlassen. Um ihn trauern seine Gattin Monika, Sohn Markus mit Dagmar und viele Freunde und Menschen, die ihm persönlich und über ideologische Grenzen hinweg nahestanden.
Sein vor seiner Geburt verstorbener Vater aus alteingesessener Badener Familie vom Wenzelspitz war als Gärtner im Julienhof beschäftigt, seine Mutter war gebürtige Kärntnerin aus Villach. Beide kamen aus einfachsten Verhältnissen und mit viel Unterstützung von Freunden wurde dem bildungshungrigen Sohn ein Motto auf die Lebensreise mitgegeben, das er nie vergessen und stets gelebt hat: Der Mensch zählt - vor Herkunft, Titel und Weltanschauung!
Mit eisernem Willen strebte er nach Bildung und Wissen für seine Berufslaufbahn und für seine vielfältigen öffentlichen Funktionen, die ihn nach seiner Lehrzeit über die Matura zum Ingenieur in der für den Raum Baden so bedeutenden "Semperit" führte. Am 23.12.1974 wurde er auch wegen seines steten Engagements für seine Mitmenschen und seine Heimatstadt von der SPÖ in den Badener Gemeinderat entsandt, wo er bis zum Stadtrat und Vizebürgermeister aufstieg. Auf seine Anregung verwirklichte der Gemeinderat etwa die Neuaufstellung aller Strassentafeln mit historischer Legende und den Ankauf der ehemaligen Oetker-Fabrik.
1996 erhielt er den Berufstitel "Professor", 1997 erschien seine wertvolle Lokaltopographie "Strassen und Gassen in Baden bei Wien" und 2001 die "Vereine von Baden bei Wien". Den Auf- und Abstieg seiner Semperit beschrieb er als leitender Mitarbeiter und Personalvertreter in seinem Buch "Ohne jede Chance - der Fall Semperit" (2003).
Parallel dazu wirkte er für die Gemeinschaft über Jahrzehnte - auch als Obmann - für den Zivilschutzverein, den Tierschutzverein, die Urania, im ÖGB-Chor, im Kirchenchor St. Stephan, u.v.a.m.
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