Mein Erstes Mal am Hanselsteig

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Ein Vorfrühlingssamstag wie aus dem Bilderbuch. Ich musste raus, rauf. Eigentlich wollte ich zum Schneeberg, aber der zeigte sich in Wolken gehüllt. Also bog ich zum Naturpark Hohe Wand ab. Der Plateauberg glänzte im Sonnenschein. Und ich war eh noch nie von unten nach oben.... „Hanselsteig“ klingelte etwas in mir. Tenniskolleginnen hatten von ihm gesprochen. „Wenn du da rauf kommst, kommst du fast überall rauf. Wir nehmen dich mal mit, wenn du magst.“
So, und jetzt war ich hier, allerdings allein. Aber ich MUSSTE ja nicht. Einfach nur mal schauen.
Ich parkte das Auto bei der Kapelle nahe Stollhof. Ein gelbes Hinweisschild zeigte mir den Weg. „Hanselsteig. Trittsicherheit erforderlich.“ Na gut, das traute ich mir zu.
Gleich ging's steil bergauf, aber wirklich steil, durch den Wald. Ich bin ja einiges gewöhnt, das Eiserne Tor bei mir daheim ist ja auch kein „Bemmerl“. Ab und zu schnaufte ich trotzdem durch. Und dann erreichte ich den Fuß der Felswand und die ersten Drahtseile. Etwas mulmig war mir schon und ich hielt mich gut an. Hinter der nächsten Kehre einer der eindrucksvollsten Rastplätze, die ich jemals sah – das „Karnitschstüberl“. Auf dem Bankerl und dem Tisch hatte es sich schon eine junge Frau gemütlich gemacht. Apfel, Banane, Bücher. Wir wechselten ein paar Worte, fotografierten uns gegenseitig. Ich wollte nicht stören, fragte nur, ob es gefährlich weitergehe. Sie schüttelte den Kopf. „Wenn man schwindelfrei ist, nicht. Eine Leiter, mehr ist es nicht.“
Aha, Leiter. Aha, schwindelfrei. Naja, ich wollte ja eh einfach nur mal schauen. Ich MUSSTE ja nicht.
Um die nächste Kehre stockte mir der Atem. Ich hatte den „Hanselkamin“ vor mir – zwei steile Felsen und dazwischen eine Leiter aus Eisen, vielleicht 5 Meter hoch, gefühlte 100 Meter allerdings...Soll ich rauf? Soll ich nicht? Jetzt hätte ich doch gern meine Tenniskolleginnen bei mir gehabt, hinter mir. Dann erklomm ich doch Step by Step die Leiter. Es ging ganz gut, ich dachte nichts. Nur, ob meine Füße sicher standen, und ob meine Hände einen sicheren Griff hatten. Schließlich war ich oben, letzte Sprosse. Irgendwie musste ich von der Leiter auf den Fels rüber kommen. Ich mit meinen kurzen Beinen und meinen schwachen Armen und meiner Unerfahrenheit. Ich war unentschlossen. Ich hatte Angst, ich gebe es zu. Aber ich wusste auch: Die Leiter wieder hinunterzuklettern, das ging gar nicht. Sooo schwindelfrei war ich nun auch wieder nicht. Gefühlte 10 Minuten stand ich da oben an der letzten Sprosse, nicht fähig, eine Entscheidung zu treffen. Es gab kein Vor und kein Zurück. Klassisches Patt. Meine Hände umklammerten die Eisengriffe, die wurden immer kälter. Ich weiß nicht warum, aber irgendwann tat ich dann doch den einen entscheidenden nächsten Schritt. Ich hatte wieder Felsengrund unter den Beinen. Nach ein paar Metern gönnte ich mir eine Rast an der Sonne und wartete, bis das Herzklopfen vorüber war. Das war mein Erstes Mal am Hanslsteig. Aber bestimmt nicht mein letztes Mal.

P.S. Höhendifferenz: 350m, Schwierigkeitsgrad des Hanselsteiges A/B (leicht, mittel) - aber für einen Neuling wie mich schon eine Herausforderung.

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