Was tun, wenn's wirklich brennt?

Foto: Foto: Bundesheer
4Bilder

Hochwasser, Sturmkatastrophen, Waldbrände: Was, wenn es die tausenden Grundwehrdiener nicht mehr gibt, die bei Katastrophen aller Art helfen? Diese Frage beschäftigt auch viele Menschen bei uns im Bezirk. Hier treten immer wieder die Triesting oder die Schwechat über die Ufer und werden zu reißenden Strömen, die nur mit aller Kraft gebändigt werden können.
In Niederösterreich standen im Hochwasserjahr 2002 rund 11.000 Soldaten (rund zwei Drittel Grundwehrdiener) im Katastropheneinsatz, auch im Triestingtal. Einer, der dabei war, ist Oberst Wagner aus der Badener Martinekkaserne. „Wollen wir aber mal die Kirche im Dorf lassen,“ sagt Wagner, denn „das Bundesheer hat kein Blaulicht. Das hat die Feuerwehr. Die ist im Katastrophenfall zumeist die erste Organisation vor Ort, und sie hat bewiesen, dass sie auch mehrere Tage durchhalten kann. Üblicherweise dauert es einige Tage, bis dann auch die Soldaten ausrücken. Das Bundesheer ist eben ein großer Apparat.“
Wagner glaubt nicht, dass die Abschaffung der Wehrpflicht den Katastrophenschutz im Bezirk Baden beeinträchtigen würde. Im Gegenteil: Ein Profiheer, ausgestattet mit 2.200 Pionieren (statt bisher 1.100), sei schneller einsatzbereit, wenn’s „brennt“.
Und wie sieht das der Bezirksfeuerwehrkommandant Anton Kerschbaumer? „Die Katastrophendienstleister der ersten Stunde sind die Feuerwehren“, sagt er im BEZIRKSBLÄTTER-Gespräch. Im Bezirk stehen 4.400 freiwillige Feuerwehrleute zur Verfügung, ein Drittel davon wäre jederzeit sofort einsatzbereit, schätzt Kerschbaumer. „Das Bundesheer hat eine ganz andere Befehlshierarchie. Man kann von einer Vorlaufzeit von sechs bis neun Stunden ausgehen, bis die ersten Soldaten am Katastrophenort sind.“
Nichts desto trotz war es schon bisher immer wieder nötig, dass die Feuerwehr die Unterstützung der Soldaten brauchte. „Etwa für Bergepanzer, um Schneemassen zu beseitigen. Oder für Hubschrauber im Fall von Waldbränden.“ Kerschbaumer glaubt nicht, dass der Wegfall der Wehrpflicht etwas an diesen Strukturen ändern würde. „Da kommen dann eben keine Grundwehrdiener sondern Berufssoldaten.“
Im Bezirk steht seitens der Feuerwehren außerdem ein etwa 250 Personen starker Katastrophenhilfsdienst (KHD) zur Verfügung – mit eigener einschlägiger Ausbildung. Dieser wird auch zu Einsätzen im ganzen Bundesland geschickt und vom Landesfeuerwehrkommando koordiniert.
Auf eine Problematik weist Kerschbaumer allerdings hin: „Es ist ein extrem unbefriedigender Zustand, dass alle Feuerwehrleute für Einsätze, Ausbildungen oder Wettbewerbe Urlaub beanspruchen müssen. Umgekehrt ist es auch für die Arbeitgeber nicht einfach, wenn sie allzu viele Ausfälle wegen Feuerwehreinsätzen verkraften müssen. Ich weiß das selbst am besten, habe ich doch auch einen eigenen Betrieb mit sechs Angestellten, von denen vier bei der Feuerwehr sind. Wenn dann ein Katastropheneinsatz gar einige Tage dauert, dann geht das nicht.“ Derzeit laufen jedenfalls Gespräche mit dem Sozialminister über diverse Entschädigungsleistungen, etwa nach deutschem Vorbild.
Die größten Katastrophen, bei denen auch im Bezirk Soldaten eingesetzt waren, liegen schon einige Jahre zurück. Kerschbaumer erinnert sich an das Hochwasser 2002 und 1997 und an ein riesiges Schneechaos 1994.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.