Babler dankt der Zivilgesellschaft

TRAISKIRCHEN (red). Mit einer Aktion hat Traiskirchens Bgm. Andreas Babler am 3. September vor der Erstaufnahmestelle Traiskirchen an die Situation 2015 erinnert. Zigtausende Bürger*innen der Zivilgesellschaft sind damals aktiv geworden und leben auch heute noch in vielen Initiativen landesweit Solidarität und Mitgefühl. Weil es unerträglich ist, wie in den aktuellen Rückblicken gerade auf diese vielen helfenden Hände vergessen wird, wurden sie heute vor den Vorhang geholt und demonstrieren, dass heute wie damals Solidarität und Menschlichkeit siegt.
„Es ist kein ‚guter‘ Jahrestag, wenn wir uns jetzt an die Ereignisse von 2015 zurückerinnern. Dieser Sommer hat tiefe Spuren im Selbstverständnis Österreichs hinterlassen“, so Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler, der die Zustände im Erstaufnahmezentrum damals als „eine Schande der Republik“ bezeichnet hat. „Menschen wurde bewusst Schaden zugefügt, sie wurden absichtlich im Dreck vor dem Lager liegen gelassen, die Obdachlosigkeit war produziert. Gemeinsam mit der Bevölkerung, den vielen Freiwilligen aus der Stadt und aus der Region, den Religions- und Rettungsorganisationen vor Ort, haben wir die vielen Gestrandeten Tag und Nacht versorgt. Eine Schande für einen wohlhabenden Staat wie Österreich. Die fehlende ärztliche Versorgung und das völlige Versagen der Österreichischen Bundesregierung - nirgends wurde das deutlicher als in der Situation des Flüchtlingslagers Traiskirchen. Über Monate hinweg wurden von den Verantwortlichen bewusst Zustände produziert, die unerträglich waren“, so Babler.

Starkes Lebenszeichen der Zivilgesellschaft

Viele Menschen wollten 2015 die Not von anderen nicht so hinnehmen, sind aktiv geworden und haben sich engagiert. „Eine Welle spontaner Hilfsbereitschaft kam aus der Zivilgesellschaft. Es waren die zigtausenden Bürgerinnen und Bürger, die in Traiskirchen und später auf den Bahnhöfen, in den Städten und in vielen Initiativen aktiv geworden sind und bis heute aktiv sind. Es war die Zivilgesellschaft, die mit ihrem Handeln einen solidarischen Gegenentwurf zur Untätigkeit der Bundesregierung setzte. Diesen Menschen, aus unserer Stadt, aber auch aus der ganzen Region, haben Seite an Seite mit den Hilfsorganisationen Mitmenschlichkeit gelebt haben, haben gezeigt, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. All jenen, die beim Politikversagen 2015 Tat für Tag als Zivilgesellschaft helfend da waren und so vielen, die das bis heute tun, geben wir heute eine Stimme. Gerade auch, weil auf sie in der aktuellen Geschichts-um-schreibung der Regierung vergessen wird. Mein großer Respekt für die vielen positiven und berührenden Momente. Das gibt viel Kraft und zeigt, dass am Ende Menschlichkeit siegt und wir die moralischen Gewinner sind “, sagt Babler.

Stimmen aus der Zivilgesellschaft

Gemeinsam mit zwei Aktivist*innen, Fanny Dellinger und Delshad Bazari, lud Stadtchef Babler zu der Presseaktion vor der Erstaufnahmestelle. Beide waren als Freiwillige in Traiskirchen im Einsatz, ihre Geschichte könnte unterschiedlicher nicht sein.

"Einfach das Gespräch fwauxhr!
Fanny Dellinger, die als Ökonomin zum Thema Flucht und Migration forscht, war selbst als Aktivistin über viele Monate hinweg in Traiskirchen und später in weiteren Initiativen auf Bahnhöfen und anderen Orten aktiv. Sie hat über viele Monate Geflüchteten erste Deutschkenntnisse beigebracht, anfangs im Park direkt vor dem Erstaufnahmezentrum, später dann in Stadtpark und in den Hallen der Semperit.

Vom Geflüchteten zum Helfer

Delshad Bazari, der gemeinsam mit seiner Familie als Geflüchteter in Traiskirchen untergebracht war, wurde in Kamischli in Syrien geboren. 2015 war er selbst als Helfer aktiv, als Übersetzer auf den Hauptbahnhöfen und hat bis heute eine Menge von zivilgesellschaftlichen Initiativen mitgestaltet. Die Integration ist gelungen: „Ich bin sehr dankbar, dass meine Familie und ich so gut in Österreich aufgenommen und von so vielen Menschen unterstützt wurden. Heute stehe ich als Unternehmer auf eigenen Beinen und freue mich, wenn ich die Solidarität und Hilfsbereitschaft, die ich erfahren habe, an andere weitergeben kann. Das ist ein schönes Gefühl.“

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Fotocredits: Stadtgemeinde Traiskirchen

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