Lärmschutz und Schloss-Sanierung:
Flotte Stunde im Kottingbrunner Gemeinderat
KOTTINGBRUNN. Nur eine gute Stunde dauerte die Gemeinderatssitzung am 27. September. Dennoch gab es zwei wichtige zukunftsweisende Beschlüsse. Zum einen wurde der Bau von vier Lärmschutzwänden mit der Gesamtlänge von 1,8 Kilometern entlang der Südbahn beschlossen. Zum anderen startet die Bauphase 4 der Schloss-Sanierung. Die durchführende Kottingbrunn BetriebsgesmbH wird dazu einen 4 Millionen-Kredit aufnehmen, für den die Gemeinde die Bürgschaft übernimmt.
1,8 Kilometer Lärmschutz
Für Diskussionen sorgte ein Lärmschutzkonzept, das entlang der Südbahn verwirklicht werden soll. Es baut auf einem Konzept aus dem Beginn der 2000er-Jahre auf und hat zum Ziel, vor allem Wohngebiete, die schon vor 2000 errichtet wurden, vor Lärm zu schützen. "Bei allen Wohnbauten, die nach 2000 in der Nähe der Bahn errichtet wurden, gehen die ÖBB davon aus, dass diese im vollen Bewusstsein der Lärmbelastung gebaut wurden und daher nicht geschützt werden", erläutert Bürgermeister Christian Macho.
Die vier Lärmschutzwände befinden sich im Bereich der neuen Dammgasse, im Zentrum (links und rechts des Bahnhofs) und an der Bahnstraße zwischen Stadionstraße und Jungem Wohnen. Gerade letzter - 740 Meter langer - Abschnitt sorgte für Diskussionen. SPÖ und Grüne äußerten Bedenken über den möglichen Verlust von Bäumen und Grünflächen. Nach einigem Hin und Her einigte man sich darauf, das von den ÖBB vorgelegte Lärmschutzkonzept zu genehmigen unter "Maßgabe, diesen Abschnitt als Lärmschutzdamm oder begrünte Lärmschutzwand auszuführen." Bürgermeister Christian Macho: "Wenn die ÖBB diesen Zusatz akzeptiert, ist es gut. Wenn nicht, müssen wir im Dezember-Gemeinderat noch einmal reden."
Die Lärmschutzwände sollen zum Teil auch der Erhöhung der Sicherheit dienen und im Zuge von Streckensperren bei Bauarbeiten an der Südbahn errichtet werden, bis spätestens Ende 2026. Die ÖBB übernehmen 50 % der Finanzierung, das Land 30 %. Der Gemeinde verbleiben 20 %, in Summe 538.000 Euro.
Schlossanierung: Bauphase 4 startet
Um wesentlich mehr Geld ging es im letzten Tagesordnungspunkt. Bauphase 4 der Schlosssanierung startet und wird wie die vorangegangenen Bauphasen durch die Kottingbrunn BetriebsgesmbH organisiert. Deren Geschäftsführer Wolfgang Machain erläutert: "Bei den vorangegangen Bauphasen ging es mehr um außenliegende Teile. Nun soll eher nach innen saniert und die Sicherheit erhöht werden - es erfolgen der Einbau und die Erweiterung der Brandmeldeanlage, die Errichtung einer Fluchttreppe an der Südfassade, Elektro- und Kaminsanierungen. Das Schloss wird an die Fernwärme angebunden, auch die zwei Holzbrücken werden saniert und das Gemeindeamt umgebaut."
Für das alles wird von der GesmbH ein 4 Millionen-Tilgungskredit (Laufzeit 25 Jahre) aufgenommen, für den die Gemeinde die Bürgschaft übernimmt. Das Geld ist je nach Baufortschritt abrufbar.
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