Der Buchhandel ist sinnlich

Herr Invacich, als Buchhändler sind auch Sie mit Kaufkraft-Abwanderung ins Internet konfrontiert. Eine schlimme Entwicklung?
Robert Ivancich: In den letzten Jahren ist der Trend verstärkt beobachtbar, bei uns bewegt er sich im Prozentbereich von 10 bis 20 Prozent.
Was kann Amazon, was der Buchhändler nicht kann?
Ich sag es anders: Der Buchhändler kann einiges, was Amazon nicht kann. Bei uns beraten Angestellte in den Geschäften die Kunden persönlich. Mit einer Maschine ist kein Diskurs, kein intellektueller Austausch möglich.
Aber – für mich ist das durchaus oft erschreckend – die Maschine kann mir sehr wohl Empfehlungen machen, eine Summe meiner bisherigen Bestellungen ...
Ja, die Maschine speichert vielleicht Ihre Vorlieben. Sie mögen zum Beispiel gern Biografien oder philosophische Bücher. Aber dann möchten Sie gern die Hansi-Tante beschenken, die gerne Heimatromane liest. Da kann die Maschine nicht mehr mit. Da müssen Sie die Buchhändlerin fragen, unsere Branche ist nämlich überwiegend weiblich.
Ich hake noch mal nach: Woher kommt dennoch der Trend zu Bestellungen im Internet?
Vordergründig ist es natürlich bequem, man bestellt vom Schreibtisch weg, bekommt das Packerl nach Hause geliefert. Aber schon beim Reklamieren fehlt etwas. Sie können Ihr Packerl zurückschicken, aber nicht diskutieren. Und eines darf man auch nicht vergessen: Ihre Bequemlichkeit geht auf Kosten von Arbeitsqualität. Wir bezahlen Mitarbeiter, Amazon bezahlt Sklaven.
Wie antworten Sie auf den Trend?
Wir entwickeln gerade unsere eigene Homepage www.kral-buch.at neu. Wir wollen eine eigene Filiale ins Internet stellen und dem Kunden das Einkaufen bei uns so bequem wie möglich machen.
Wird die Maschine Internet eines Tages den Einkauf vor Ort, also den Menschen, überrollen?
Nein, das glaube ich nicht. Ich bin fest überzeugt, dass der Buchhandel Zukunft hat. Bücher Kaufen ist auch ein sinnliches Erlebnis, bei dem man sich entspannt, selbst belohnt. Ein Beispiel aus einer ganz anderen Branche: Auch wenn es Millionen Starbucks-Filialen gibt, wird das gute Kaffeehaus überleben.

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