Auch ältere Tiere sehnen sich nach einem Zuhause
Nur Jungtiere beliebt – Tierheime bleiben auf erwachsenen Tieren meist sitzen
LOCHEN. Jedes Tierheim kennt dieses Problem: Die jungen, erst ein paar Monate alten Tiere werden oft innerhalb weniger Wochen weiter vermittelt. Kommt ein älterer Vierbeiner ins Tierheim, bleibt er dort erfahrungsgemäß erst einmal für eine lange Weile. Ältere Hunde oder Katzen zu vermitteln gestaltet sich meist äußerst schwierig. Diese brauchen jedoch nicht weniger Liebe und Zuwendung als ihre jüngeren Artgenossen.
Immer wieder müssen Menschen sich von ihren Haustieren und damit von langjährigen Mitbewohnern trennen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Plötzliche Krankheit, Allergien, Wohnungswechsel, Berufswechsel, Scheidung oder Umzug in ein Pflegeheim. Doch das Schicksal der unschuldigen Tiere ist fast immer das selbe: Sie landen im Tierheim. Oft haben Halter und Vierbeiner viele Jahre zusammen verbracht. Die plötzliche Umstellung auf ein Tierheim und der Verlust der Bezugsperson fällt vor allem Hunden sehr schwer. Gerade in solchen Fällen wäre es also wichtig, schnell eine neue dauerhafte Bezugsperson zu finden.
Auch im Tierheim Pfotenhilfe in Lochen ist das Problem nur zu gut bekannt. „Die meisten Menschen, die in die Pfotenhilfe kommen, sind auf der Suche nach jungen Katzen und Hunden, weil sie meinen, dass die Tiere möglichst gut auf die neuen Halter geprägt werden sollen“, berichtet Sonja Weinand, Sprecherin des Vereins Pfotenhilfe. „Dieses Argument ist jedoch Unsinn, denn auch ältere Tiere gewöhnen sich im Normalfall schnell an eine neue Bezugsperson.“
Ältere Hunde und Katzen haben also keinerlei Nachteil gegenüber jüngeren Tieren. Normalerweise bleiben sie ihr Leben lang lernfähig. Außerdem gewöhnen sich die Vierbeiner trotz des hohen Alters schnell an ihre neue Umgebung. „Ein Vorteil, gerade für ältere Personen, ist auch, dass Hunde, die nicht mehr die Jüngsten sind, weniger Auslauf brauchen und allgemein ruhiger sind“, betont Weinand.
„Ich bitte Sie also, auch älteren Tieren eine Chance zu geben. Gerade diese brauchen besonders viel Liebe und Zuwendung, die ihnen nur in einem artgerechten Zuhause zuteil werden kann“, appelliert Sonja Weinand abschließend.
Text: Verein Pfotenhilfe
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