Diätmythen unter die Lupe genommen
Viele Diäten versprechen uns das blaue vom Himmel. Warum sie sich trotzdem nicht bewähren, erklärt Ernährungsberaterin Christine Ellinger.
BEZIRK (penz). Um überflüssige Pfunde schnell loszuwerden, versprechen viele Diäten die Fettpölsterchen an den Hüften wie von selbst verschwinden zu lassen. Meist entlarvt sich dieses Versprechen jedoch schon bald als eine leere Behauptung. Mit "Dinner Canncelling"-Diäten oder einer "10in2"-Diät, bei der man an einem Tag unbegrenzt schlemmen darf, am nächsten jedoch streng fasten soll, kann man schnell das Gegenteil des gewünschten Effekts erzielen. "Der Jojo-Effekt entsteht, wenn man die Ernährung radikal für zwei bis drei Wochen umstellt. Eine Diät, die im Alltag nicht lang lebbar ist, führt meist nach der Gewichtsabnahme rasch wieder zu einer Zunahme. Deswegen empfiehlt sich eine Langzeiternährung, bei welcher es nicht nur Verbote gibt, sondern welche auch süße Versuchungen für den Genuss zwischendurch erlaubt", rät Ernährungsberaterin Christine Ellinger. Optimal sei es, ein halbes Kilo in der Woche abzunehmen.
Aufklärung in der Gerüchteküche
"Die Kalorienanzahl von einer Limo kann man mit der eines belegten Brotes vergleichen. Steigt man vom regelmäßigen Konsum von süßen Getränken und Mineralwasser mit Geschmack auf natürliches Wasser um, kann man sich also pro Tag den Kalorienanteil einer vollen Mahlzeit einsparen", so Ellinger. Außerdem ist Wasser in jeder Hinsicht gesund und belebend. "Eine Negativbilanz bei den Kalorien kann das Wassertrinken jedoch nicht auslösen, auch wenn das viele Diäten eisern behaupten", meint Ellinger. Das Gerücht, dass sich Kohlenhydrate gerne an den Hüften anlegen, ist nur bedingt der Wahrheit entsprechend. "Es kommt immer darauf an, über welche Kohlenhydrate man spricht. Hülsenfrüchte, Gemüse, Kartoffeln und Vollkornprodukte zählen zu den sogenannten 'guten' Kohlenhydraten. Diese soll man durchaus regelmäßig zu sich nehmen. Mit Weißmehlprodukten, wie Semmeln, Nudeln oder weißem Reis, ist jedoch zu sparen", erklärt Ellinger. Der Mythos das Abendessen ausfallen zu lassen mache schlank, kann Christine Ellinger nicht bestätigen: "Drei Mahlzeiten am Tag sind durchaus erlaubt. Die Hauptmahlzeit sollte mindestens zwei Stunden vorm Schlafengehen gegessen werden. Ein anschließender Spaziergang regt die Verdauung an. Auch eine kleine Zwischenmahlzeit am Tag darf man sich genehmigen, wenn es sich um ein Stück Obst oder Joghurt handelt. Wichtig ist, nicht zu viel unterm Tag zu sich nehmen, sondern proportioniert."
So geht's richtig
Zwei Stück Obst am Tag sind in der Regel genug. "Da Obst den Hunger anregt, sollte man die Früchte immer mit einem Eiweißträger wie Joghurt, Buttermilch oder Käse kombinieren. Dies stillt das Hungergefühl. Mit Zucker und Süßigkeiten sollte zwar gespart werden, jedoch nicht komplett auf dem Speiseplan gestrichen werden", meint Ellinger. Um sich bewusst und ausgewogen zu ernähren, sind Ablenkungen beim Essen, wie fernsehen oder Zeitung lesen, zu vermeiden. Auch regelmäßiges Bewegen als eine Art Dauertherapie hält den Körper gesund und verbrennt dabei jede Menge Kalorien.
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