Modernste OP-Technik bei Beckenkrebserkrankungen im St. Josef Spital
BRAUNAU. Gebärmutterhalskrebs, Eierstock- und Eileiterkrebs oder Schamlippenkrebs: All diese Beckenkrebserkrankungen konnten bis vor Kurzem vor allem bei schwererem oder fortgeschrittenem Verlauf meist nur in Linz, Wels und Salzburg operiert werden. Jetzt werden diese Operationen auch an der Gynäkologie des Krankenhauses St. Josef durchgeführt.
Um auch den Frauen des Oberen Innviertels bei diesen Erkrankungen die modernste Operationstechnik anbieten zu können, konnte auf Initiative von Primar Gottfried Hasenöhrl, Abteilungsvorstand der Gynäkologie im St. Josef, der international renommierte Spezialist Professor Dr. Horst Steiner von der Universitätsfrauenklinik Salzburg verpflichtet werden, einmal in der Woche am Krankenhaus St. Josef operativ tätig zu sein.
Somit kann nun auch im Krankenhaus St. Josef ein breites operatives Spektrum bei allen Beckenkrebserkrankungen angeboten werden. Das St. Josef Spital verfügt über modernste medizinisch-technische Ausrüstung und kommt damit leistungs- und apparatemäßig einem Schwerpunktkrankenhaus gleich.
Die Eingriffe bei gynäkologischen Krebserkrankungen im Becken sind deswegen operationstechnisch so herausfordernd, weil das Operationsfeld auch außerhalb des Bauchfells direkt an den großen Blutgefäßen bis hinauf zu den Nieren liegt und in allernächster Nähe von Dickdarm, Blase und Harnleiter operiert werden muss. In der Regel wird dabei das gesamte Lymphsystem im Becken und über der Aorta und der Hohlvene entfernt, um eine weitere Ausbreitung der Tumorzellen zu verhindern.
Dass auf der gynäkologischen Abteilung im St. Josef nun alle Fälle von Beckenkrebserkrankungen durchgeführt werden können, hat für die Patientinnen viele Vorteile. Sie können vor Ort bleiben, lange Wege bleiben erspart. Besonders vorteilhaft sind die endoskopischen Eingriffe. Die Patientinnen erholen sich hier viel schneller, Darmmotilitätsstörungen sind minimal, es gibt keine Wundheilungsstörungen wie bei der geöffneten Bauchdecke, Blutverlust- und Komplikationsraten sind gering.
Kompetente Hilfe auch bei Senkungszuständen und Harnverlust
Natürlich bringt Professor Steiner auch viel Routine bei Harnverlust oder Senkungszuständen der Gebärmutter, der Scheide oder der Blase mit. Operiert wird aber nur bei Beschwerden und nach genauer Abklärung durch die uro-gynäkologische Ambulanz im St. Josef. Eine Senkung wird hauptsächlich durch Fixation im Becken behandelt, durch spezielle Nähte wird die Scheide an ein körpereigenes Band fixiert. „Eine sehr elegante OP-Technik, die keine sichtbaren Narben hinterlässt“, sagt Professor Steiner.
Harnverlust wird häufig durch eine Band-Operation behoben. Das spannungsfreie Band wird unter die Harnröhre zur Unterstützung eingelegt, dieses heilt die Harninkontinenz zu 85 bis 90 Prozent.
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