Rotes Kreuz - Vortrag "Alkohol und Dorgen - Die Sucht und ihre Auswirkung"

3Bilder

Alkohol & Drogen

In sehr kompetenter Weise referierte Herr Primar Gert Bürger über das Thema - Alkohol und Drogen - beim diesjährigen Vernetzungstreffen des Roten Kreuzes in Altheim

Ist denn Sucht überhaupt eine Erkrankung? Der soll sich doch mal zusammenreißen. Diese Frage stellte Primar Bürger in den Raum:
Wenn man von einer Alkoholabhängigkeit spricht, müssen zumindest 3 Kriterien gegeben sein:
1. Der starke Wunsch unbedingt und sofort etwas zu trinken
2. Entzugserscheinungen wenn man aufhört zu trinken
3. Die Trinkmenge wird mehr, man „verträgt“ mehr
4. Die Sucht steht an erster Stelle, Familie und Beruf werden vernachlässigt
5. Körperliche Schäden bzw. Erkrankungen sind bereits eingetreten und man trinkt immer noch weiter.
Viele Rettungssanitäter sind immer wieder mit Patienten konfrontiert die bewusstlos, nicht ansprechbar ins Krankenhaus transportiert werden. Diese müssen unbedingt auf die Interne Überwachungsstation, denn es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand. Die Entgiftung wird auf der Internen Abteilung durchgeführt Anschließend können die Patienten in der Klinik für Psychische Gesundheit eine Alkoholentwöhnung machen, die in der Regel ca. 14 Tage dauert.
Nicht selten kommt es durch die Alkoholabhängigkeit zu dauerhaften Schäden, zu Gedächtnisverlust, zu Wesensveränderungen, Depressionen und auch zu Suizid.

Drogenabhängige Patienten werden derzeit in der Drogenambulanz (Substitutionsambulanz) der Klinik für Psychische Gesundheit substituiert.

Es besteht eine Kooperation von EGO Pro mente, Bezirkshauptmannschaft und Krankenhaus St. Josef. 60-70 % der in der Drogenambulanz behandelten Patienten gehen einer regelmäßigen Arbeit nach. Neben regelmäßigen Harnkontrollen haben diese Patienten ca. 1-mal im Monat ein Gespräch mit einem Sozialarbeiter (über berufliche, familiäre Situation oder Probleme). In der Regel erhält der Patient dann von einem Facharzt in der Klinik ein Rezept über eine „legale“ Droge, auf die er eingestellt ist. Dieses Rezept wird von der BH Braunau (Amtsarzt) noch unterschrieben und dann kann sich der Patient damit in seiner Apotheke das „Suchtmittel“ holen. Dazu muss er jeden Tag in die Apotheke gehen und sein Substitut unter Aufsicht des Apothekers einnehmen. Dies geschieht, damit keine Unregelmäßigkeiten entstehen.

Es gibt natürlich auch schwangere drogenabhängige Patientinnen. In diesem Falle gibt es eine gute Zusammenarbeit mit der pränatalen Risikoambulanz der Gyn. Abteilung, sowie der Kinderabteilung. Mutter und Kind werden durchgehend betreut. Schon das neugeborene Kind muss eine Entwöhnung durchmachen, diese dauert ca. bis zu 2-3 Wochen.

Das Ziel ist, die drogenabhängigen Patienten vom Schwarzmarkt und der Kriminalität wegzubringen, zu schauen, dass sie eine Wohnung und Arbeit haben und ein einigermaßen „normales“ Leben führen können.

Wie kommt es zur Sucht?
Bei Alkoholabhängigkeit wies Primar Bürger besonders darauf hin, dass auch die Gene eine Rolle spielen. Auch Reduktion von Hemmung, Angst und Kontaktschwächen. Weiters spielen eine Rolle ständige Verfügbarkeit, Einflüsse von Vorbildern, Zeitgeist, bei Jugendlichen auch Geltungsbedürfnis und Imitationsverhalten. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. In Österreich gibt es ca. 800.000 Menschen die alkoholkrank sind.

Bei drogenabhängigen Patienten liegen oft schon Traumata in der Kindheit vor, schwierige Familienverhältnisse, nicht selten auch Missbrauchserlebnisse.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedensten Sparten des Roten Kreuzes – Rettungsdienst – Mobiles Hospiz – Hauskrankenpflege – Krisenintervention – Besuchsdienstgruppe – waren von diesem Vortrag begeistert.

Fotos: Abdruck honorarfrei, Credits: ÖRK/LV OÖ.

Weitere Information unter:
www.roteskreuz.at/braunau und
www.facebook.com/roteskreuz.braunau

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.