Aus Freude am Helfen und Liebe zum Menschen

Hinter dem Steuer eines Rettungswagens fühlt sich Wolfgang Piereder wohl. Immer bereit, um anderen zu helfen.
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  • Hinter dem Steuer eines Rettungswagens fühlt sich Wolfgang Piereder wohl. Immer bereit, um anderen zu helfen.
  • hochgeladen von Andreas Huber

NEUKIRCHEN. Wolfgang Piereder ist eigentlich kein Mann der für sein Tun besonders gelobt oder von seiner Arbeit unbedingt in der Zeitung lesen möchte. Daher war er auch über den Besuch der BezirksRundschau in der Rot-Kreuz-Dienststelle in Braunau freudig beschämt. Piereder ist Rettungssanitäter, Freiwilligen Koordinator, lehrt seine Kollegen das Fahren mit dem Rettungswagen und ist Mitglied im Kriseninterventionsteam (KIT) – alles ehrenamtlich. Bis zu 1000 Arbeitsstunden bringt er im Jahr zusammen. Seit 34 Jahren ist der nun 54-Jährige beim Roten Kreuz und war bei seinem Dienstantritt mit 21 Jahren der jüngste Sanitäter im Bezirk. „Ich war schon als Bub der Medizinmann in unserer Clique und hatte immer ein Pflaster für alle Fälle dabei“, erzählt der Helfer im Rang eines Hauptsanitätsmeisters. Eigentlich wollte der ehemalige Ministrant ins Kloster gehen. „Ich hatte schon immer den Drang zu helfen. Mein großes Vorbild und Wegbegleiter ist der heilige Franziskus“, erzählt Piereder. Mit dem Mönchsberuf hat es zwar nicht geklappt, dafür aber mit der Rotkreuz-Karriere. „Das ist einfach mein Leben und ich hoffe, dass ich es noch ein paar Jahre machen kann. Es ist wirklich die Freude am Helfen und die Liebe zum Menschen“, erzählt Piereder über seine Beweggründe. Der Job sei nicht immer leicht und eine physische und psychische Herausforderung. Vieles werde als selbstverständlich angesehen. „Wir machen schon etwas mit und werden sogar bei Einsätzen angeböbelt“, erzählt Piereder aus der Praxis.

Tod und Leid
Einer seiner schwierigsten Aufgaben war ein Einsatz als KIT-Helfer. Ein kleiner Junge wurde damals von seinem Onkel mit dem Traktor überrollt. Während die Einsatzkräfte versuchten das Kind zu reanimieren, leider vergeblich, standen die Eltern daneben und sahen zu. „In solchen Situationen ist man gefordert. Wir haben viel mit Tod und Leid zu tun. Da muss man aufpassen, dass man die Dinge abgrenzen kann und nicht daheim zum Thema werden lässt“, betont Piereder.
Geprägt habe ihn auch der Einsatz 1999 im Flüchtlingslager im Kosovo. „Ohne die Sprache zu können, bemerkte ich, dass es wichtig für die Menschen war, einfach da zu sein. Das ist ähnlich wie beim KIT. Oft gibt es einfach keine Worte, außer die Sprache des Herzens.“ Bei schlimmen Ereignissen seien die ersten Stunden für die Betroffenen entscheidend. „Wir sind die Erste Hilfe für die Seele“, weiß der gebürtige Braunauer.

Die Familie ist wichtig
Kraft gibt ihm bei seiner Arbeit seine Familie. Piereder ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Familie ist für ihn das Allerwichtigste. Ausgleich findet er beim Walken und Bogenschießen. Neben dem Roten Kreuz hat er noch eine andere Leidenschaft – den Fußballsport. Natürlich als sportmedizinischer Betreuer engagiert er sich bei den beiden Vereinen St. Peter und Neukirchen. Piereder empfiehlt den Dienst beim Roten Kreuz. „Das ist nicht nur für Junge etwas. Es ist eine sinnvolle Betätigung und prägt für die Zukunft.“ Er verabschiedet sich, um mit der Union St. Peter auf Trainingslager nach Slowenien zu fahren. Einfach um da zu sein und helfen zu können, falls er dort gebraucht wird.

NOMINIEREN SIE (SICH) JETZT!
Die BezirksRundschau zeichnet auch in diesem Jahr in Kooperation mit dem Land Oberösterreich, der Oberösterreichischen Versicherung und dem ORF Oberösterreich jene Menschen aus, die sich im Bereich Ehrenamt ganz besonders engagieren. Sie kennen jemanden, auf den das zutrifft oder sind selbst ehrenamtlich tätig? Dann nominieren Sie diese Person oder bewerben Sie sich jetzt im Internet unter www.bezirksrundschau.com/florian. Die Teilnahmefrist endet am Donnerstag, 9. April.

Hinter dem Steuer eines Rettungswagens fühlt sich Wolfgang Piereder wohl. Immer bereit, um anderen zu helfen.
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