"Ausgefuchst"
Das Ende einer Ära
Nach 29 Jahren legte Stefan Fuchs sein Amt als Bürgermeister von Schalchen zurück.
SCHALCHEN (kath). "Eine Ära geht zu Ende": Mit diesen Worten eröffnete Andreas Penninger, Bezirksgeschäftsführer der SPÖ Braunau, die Pressekonferenz anlässlich des Rücktritts von Stefan Fuchs. Diese fand am 4. Juli im Gemeindeamt von Schalchen, dem langjährigen Arbeitsplatz von Fuchs, statt.
Verdienter Ruhestand
Die Politkarriere von Stefan Fuchs begann 1982, als er Mitglied im Gemeinderat von Schalchen wurde. Drei Jahre später wurde er dann bereits als Vizebürgermeister angelobt. In der Gemeinderatssitzung am 31. Jänner 1991 erfolgte dann der nächste große Schritt auf der Karriereleiter: Fuchs wurde zum Bürgermeister von Schalchen ernannt. Er ist somit der längstdienende Bürgermeister im Bezirk Braunau.
"Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um aufzuhören", betont Fuchs in der Pressekonferenz. Während seiner langjährigen Amtszeit war es ihm immer ein besonderes Anliegen, für die Menschen in "seiner" Gemeinde da zu sein. Als eine Person des öffentlichen Lebens musste er aber auch immer wieder Niederlagen einstecken und sich gegen Vorwürfe wehren. Zuletzt wurde ihm Korruption vorgeworfen. Seine einzige Reaktion auf diese negativen Schlagzeilen:"Eine weißere Weste als ich kann keiner haben."
Neuwahlen im Oktober
Um Mitternacht von 4. auf 5. Juli, erlischt das Amt von Stefan Fuchs. Der bisherige Vizebürgermeister Andreas Stuhlberger wird dann vorerst seine Position einnehmen. "Es wird alles nahtlos weiterlaufen wie bisher", beteuert er. Die Neuwahlen finden am 20. Oktober 2019 statt. Auch dafür rechnet sich die SPÖ Schalchen mit Andreas Stuhlberger große Chancen aus. "Ich arbeite gerne mit und für die Menschen aus Schalchen. Wenn man mit der Bevölkerung arbeitet, kann man alles schaffen", beteuert der Bürgermeisterkandidat. Er hat bereits viele Pläne, sollte er die Wahl für sich entscheiden: Zum Einen sollten die Volksschule, ein weiterer Kindergarten sowie eine Krabbelstube errichtet werden. Dafür wurde bereits ein Grundstück in Schalchen angekauft. In Kürze startet für den Bau ein Architektenwettbewerb, der im Dezember 2019 entschieden werden soll. Läuft alles nach Plan, soll mit den Bauarbeiten bereits 2021 begonnen werden. Außerdem will er die Gradwanderung, zwischen der Erhaltung eines ländlichen Charakters und dem Ausbau Schalchens zum Wirtschaftsstandort schaffen: "Der ländliche Charakter soll aufrechterhalten bleiben. Trotzdem sind wir mit den Betrieben fit für die Zukunft." Auch in puncto "Umfahrung" möchte er, wie sein Vorgänger bereits, kämpfen: Erst gestern, am 2. Juli, teilte das Land Oberösterreich mit, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht erforderlich sei. Diese hatte Stefan Fuchs beantragt, um den Bau der Umfahrung zu verhindern, beziehungsweise zu verzögern. "Der Gerichtsbescheid der UVP ist zu akzeptieren", so Fuchs. Für Stuhlberger eine weitere Aufgabe auf seiner Liste, im Falle eines Wahlerfolges im Oktober:"Es wäre mir natürlich lieber gewesen, wenn der Bescheid erst nach der Wahl gekommen wäre. Ich sehe es nun als meine Aufgabe, die erträglichste Lösung für die Schalchner Bürger zu finden."
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