Pfadfinder Braunau

"Die Gruppe ist wie eine große Familie"

Thomas Mrnik ist Gruppenleiter der Pfadfindergruppe Braunau. Im Interview berichtet er über seine Liebe zum Ehrenamt und dessen Herausforderungen.

BezirksRundSchau: Was ist für Sie das Schöne an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen?
Mrnik: Ich finde, es ist schön, wenn man erleben darf, wie sich die Kinder und Jugendlichen weiterentwickeln. Wenn man merkt, sie haben Freude daran, etwas zu lernen.

Wie lange sind Sie selbst schon beim Verein und wie sind Sie dazu gekommen?
Ich bin seit 2006 dabei und war damals Quereinsteiger, bin also erst als Erwachsener eingestiegen. Zum Verein bin ich durch meine Kinder gekommen. Dann war ich bei einer Veranstaltung dabei und wurde gefragt, ob ich aushelfen kann.

Was macht einen Pfadfinder aus? Kann jeder zum Pfadfinder werden?
Ich sage immer 'Ein Pfadfinder ist man, manche wissen es einfach nur noch nicht'. Pfadfinder sein ist eigentlich eine innere Haltung. Natürlich kann man das auch erlernen, aber es gibt Menschen, die sich mit dieser Hilfsbereitschaft und Weltoffenheit schneller identifizieren können. Es ist dieses 'nicht immer alles brauchen' und mit einfachen Dingen auszukommen, das macht einen Pfadfinder für mich aus.

Wieviel Zeit nimmt der Verein in Anspruch?
Es nimmt manchmal leider mehr Zeit in Anspruch, als man möchte. Das ist aber nichts Pfadfinder-Spezifisches, sondern etwas, das in jedem Verein so ist. Es liegt immer an einem selbst, wie viel man sich engagiert.

Was macht die Gruppe in Braunau so besonders?
Ich habe eine Zeit in Braunau erlebt, in der die Gruppe von einem sehr improvisierten zu einem sehr professionellen Verein geworden ist. Das ist nur möglich, weil so viele Leute zusammenhalten und weil es Menschen gibt, die schon seit klein auf beim Verein sind und immer noch mitarbeiten. Was die Braunauer Pfadfinder ganz besonders macht, ist die unermüdliche Mitarbeit aller Mitglieder.

Was unterscheidet die Jugendarbeit der Pfadfinder zu der anderer Vereine?
Das ist schwer zu sagen, weil ich andere Organisationen nicht so gut kenne. Was uns aber sicher unterscheidet, ist die Vielfältigkeit. Bei uns geht es um so viele verschiedene Themen: Kreativität, Bewegung, Weltoffenheit, wie es auch im echten Leben ist. Somit kann jeder seine eigene Stärke finden. Das geht bei der Feuerwehr oder einer religiösen Jugendorganisation nicht. Wenn ich mich da nicht mit der Religion auseinandersetze, wird das nicht funktionieren.

Was bedeutet die Gruppe für Sie persönlich?
Pfadfinder sind für mich zu einem riesigen Lebensinhalt geworden. Die Gruppe ist wie eine große Familie. Man hat einen tollen Freundeskreis und Gleichgesinnte – nicht nur in der eigenen Gruppe. Wenn man wohin kommt und andere Pfadfinder trifft, ist es schön zu erleben, dass man auf der selben Wellenlänge ist.

Was ist einer der schönsten Momente, an die Sie sich erinnern können?
Es gibt nicht einen, wo ich sage, dass es der schönste Moment ist. Es gibt immer wieder Situationen, an denen ich mir denke 'Wow, ist das geil'. Ich kann mich erinnern, es gab einmal ein Sommerlager, da haben die Kinder beschlossen, sie machen jetzt eine Hochzeit und ich hab mir nur gedacht 'wie kommen die denn jetzt auf sowas'. Oder auf einem Großlager mit mehreren Tausenden Teilnehmern und man ist einfach ein Teil davon.