Mundart: Mia schreibn, wia ma redn

D'Mundårt im Bezirk Braunau is schå wås bsundas

Schlegl, Progråda, Hilling, Rifan, Bletschn: Ois Wöata, des nua im Bezirk Braunau zhean gibt. Mia håm mit an Gstudiatn über unsa Mundårt gredt. 

BEZIRK (höll). "An Dialekt im Bezirk Braunau rechnet ma voi dem westmittlbairischn Typ zua. Der reicht vu Lechrain bei Augsbuag bis zum Sau- und Kobanaußawoid", då is se da Gaisbaua Stephan sicha. Da Gstudiate randt se schå lång um de Dialekte, de bei uns gredt wean. 

Mia vastengan se hoit
Dass 's Innviatl amoi zu Bayan gheat håd, des head ma heit nu. "Sogoa 240 Joah nåchm Wechsl zu Östarreich håds Spuan hintalåssn. Bsundas auffällig is de typisch bairische Ausspråch vum a. Im Bezirk Braunau sågt ma hoit åcht, jå, Nåcht, kråcha, Schåchtl oder Schnåps", vazöht da Gaisbaua, dea im Stifta-Haus in Linz Dialektfoaschung betreibt. 

Gånze Buchståbn vaschwindn
A bsundane Eignheit is a des "stumme L": In de Wöata wia schpuin, Büd oda schdoin sågn mia des oafåch net. Untaschied gibts då a innahoib vum Bezirk: In de Gmeintn im Nordn und Ostn – oiso z' Mining, z' Oitheim, z' Åschpåch oda z' Saiga Håns – spricht ma des åndas aus ois im Westn und Südn – wia in Ostamiething, Ach, Perwång oda Lengau. Sågn de im Nordn eha Buid und Mui, so nennans de im Südn eha Biid und Mii.

Des gibts nua bei uns
An gånzn Haufn Wöata gibts überhaupt nua bei uns im Bezirk Braunau: Då gheat da Schlegl (a Geambunki) dazua, oba a da Hochzeita (da Bräutigam), da Progråda (a Zeremonienmoasta bei Hochzeitn), des Biafilzl (Biadeckl), da Fletzbodn (Voaraum im oban Stock) oder da Hilling (kån ma a Ådl dazua sågn), d' Bletschn (d' Scheidn vun da Kuah), lasserling (boid) und d' Rifan (a Krustn). 

"Bei månche Wöata is da Bezirk übahaupt Zwoateilt", woaß da Wissnschåftla. Sågt ma im Nordn eha Beri, so nennans de im Südn Beag. Im Nordn hoaßt's Moabam, im Südn Maibam.
"A Eignårt gibts a in de südlichn Råndgebiete vum Bezirk: Då hängt ma oft a -ei å", woaß da Gaisbaua. Då sågt ma dånn Bleamei, Dirnei oda Hansei. Außadem sågt ma im Südn eha Riamili, im Nordn sågt ma Budamili.

Zuagroaste dan se schwa
Oafåch is unsa Mundårt net, åba da Dialekt måcht uns bsundas, grenzt uns vum restlichn deitschn Språchraum åb und gheat zu unsana Hoamat dazua. Wås fia uns ois Dåsige Oitåg is, des foit Zuagroaste schwa. Mia håm mit zwoa Leit gredt, de seit a poah Joah in Östarreich wohnan.

Seit Septemba is da Nwolisa Maximus z' Braunau: "Am Ånfång woas schå gscheit schwa – åba mia håm an Dialektkurs in da Diözese gmåcht. Des håt ghoifn. Jetzt vasteh i zumindest a wengal wås", vazöht da neiche Kaplan vu Braunau. Da Nwolisa is koa Dåsiga. Er kimmt aus Nigeria und is erst seit 2011 in Östarreich. Oans vu seine liabstn Dialektworte is "segiern": "Des håb i vu meine Religionskinda glernt", låcht da Nwolisa. Vu de Kinda lernt da 34-Jahrige am mehran, sågt a. "De haun se oiwei voi åb, wånn i wås foisch aussprich."

Da Lira-Mesquita Jonas kimmt aus Brasilien und is seit fünf Joah z' Saiga Håns dahoam. Sei Frau is vun då, drum håt a se net gånz so schwa då. "I håb a poa Deitschkurse gmåcht – åba da Dialekt is nu amoi gånz wås åndas. Nåch fünf Joah då vasteh i schå vü. Åba wånn vü Leit duachanånd redn, dånn is' gscheit schwa fia mi", vazöht da Zuagroaste. Am Ståmmtisch muaß a se schå åstrenga, dass a wås mitkriagt.