Flüchtlinge werden derzeit in sechs Gemeinden des Bezirks betreut

Pressekonferenz über die Zwischenbilanz der Asylunterbringung im Linzer Landhaus mit Landesrätin Gertraud Jahn und LH Josef Pühringer | Foto: Land OÖ/Stinglmayr
2Bilder
  • Pressekonferenz über die Zwischenbilanz der Asylunterbringung im Linzer Landhaus mit Landesrätin Gertraud Jahn und LH Josef Pühringer
  • Foto: Land OÖ/Stinglmayr
  • hochgeladen von Barbara Ebner

BEZIRK (ebba). Mit Stand vom 3. September sind 7583 Kriegsflüchtlinge in Oberösterreich untergebracht, davon 6829 in der Grundversorgung des Landes. Alleine Im Juli und August wurden mehr als 2100 neue Quartierplätze geschaffen. 816 Personen waren vorübergehend in den Ferien in Schulen und Internaten untergebracht, 100 davon in der Landwirtschaftschule (LWFS) Burgkirchen. Seit 21. August läuft die Übersiedelung in parallel geschaffene fixe Unterkünfte. „Somit kann, wie von Anfang an geplant, der Schulbetrieb ohne Einschränkungen aufgenommen werden“, betonen Landeshauptmann Josef Pühringer und Sozial-Landesrätin Gertraud Jahn.

Laut derzeit verfügbarem Planungstool des Innenministeriums werden in OÖ im September zusätzlich 1370 Plätze benötigt, um die 100%-Quote zu erfüllen. Demgegenüber stehen für diesen Monat bereits jetzt 1523 fixierte Landesplätze sowie 100 Plätze in Containern des Bundes. Dazu kommen weitere 200 Plätze, die realistischerweise im September noch verwirklicht werden, wodurch die mit dem Bund vereinbarte Quote erfüllt werden kann.

Mit 3. September sind in 172 oö. Gemeinden Asylwerber untergebracht. Im Bezirk Braunau in den sechs Gemeinden Braunau, Geretsberg, Maria Schmolln, Mauerkirchen, Ostermiething und Schneegattern. Das Land OÖ setzt sich für eine Unterbringung von Kriegsflüchtlingen in kleinen, überschaubaren Quartieren ein. Das erhöhe die Akzeptanz vor Ort und erleichtere die Integration. "Der Dank gilt allen Bürgermeistern und Gemeindepolitikern, die sich positiv für die Aufnahme der Flüchtlinge aussprechen und allen engagierten freiwilligen Helfern, die sich für hilfsbedürftige Menschen – unabhängig von der jeweiligen Herkunft – engagieren und so einen wertvollen Beitrag für ein gelingendes Zusammenleben in Oberösterreich leisten", betonten Pühringer und Jahn in einer Pressekonferenz im Linzer Landhaus.

Aufräumen mit Gerüchten
Laut Herbert Markler, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes in Braunau, ist an den unzähligen Gerüchten, die während der Flüchtlingsunterbringung in der LWFS Burgkirchen die Runde machten, nichts dran.

So war es laut Markler wirklich:
Bis zum Ende der Ferien waren rund 100 Flüchtlinge vorübergehend in der Landwirtschaftsschule untergebracht. Für das Rote Kreuz im Bezirk war diese Aufgabe neu und eine Herausforderung. Am 31. August sind die letzten 28 Flüchtlinge von Burgkirchen in eine andere Unterkunft verlegt worden und die Räumlichkeiten wurden wieder an die LWFS übergeben.

"Es gibt keine Sachbeschädigungen in der Schule. Bei der Schlussbegehung wurden keine Mängel festgestellt. Die Schule wurde gereinigt übergeben. Von den ersten Flüchtlingen an, die gekommen sind, hat man gespürt, wie froh und dankbar diese für die Unterbringung in Burgkirchen waren", sagt Markler.

Die Flüchtlinge engagierten sich auch in der Säuberung der Außenanlagen, welche vom Unkraut befreit wurden. Auch halfen sie dem Hausmeister beim Heckeschneiden.

Von vielen engagierten Personen, darunter einige Lehrer, wurde ein Deutschunterricht angeboten, sodass an zwei Tagen in der Woche jeweils am Vormittag und Nachmittag unterrichtet wurde. Dabei waren immer rund um die 50 Flüchtlinge im Unterricht.

Zahlreiche Sachspenden wurden von den Burgkirchnern und vielen anderen Personen vorbeigebracht. Einer spontanen Idee folgend organisierte die Rotkreuz-Mitarbeiterin Christa Luttinger mit der „Freedom-Band“ am 19. August einen Konzertabend für die Flüchtlinge unter dem Motto „We make music for you“. Die Asylwerber bedankten sichbei den sechs Musikern mit Tänzen aus ihren Heimatländern Syrien, Afghanistan, Somalia und Irak.

Es machte das Gerücht die Runde, dass die Flüchtlingsfrauen in der Landwirtschaftsschule sich nicht mehr auf die Toilette wagen würden, da sie dort vergewaltigt würden. "Tatsächlich waren die ganzen vier Wochen über nur Männer in der Schule untergebracht, mit denen es in diese Richtung keine Probleme gab. So war es wirklich – nicht wie in den vielen Gerüchte und Geschichten, welche die letzten Wochen erzählt wurden."

"Vom ersten Moment an, waren unsere Mitarbeiter mit Engagement und Eifer dabei. Nur durch diesen großen Einsatz konnten wir diese Herausforderung bewältigen, daher gilt ein großer Dank allen Rotkreuz-Mitarbeitern und den Team-Österreich-Mitarbeitern, welche uns unterstützt haben", sagt Markler, und ergänzt: "Bei der Abreise bedankten sich die Flüchtlinge bei den Rotkreuz Mitarbeitern ganz herzlich, teilweise sogar schriftlich."

Pressekonferenz über die Zwischenbilanz der Asylunterbringung im Linzer Landhaus mit Landesrätin Gertraud Jahn und LH Josef Pühringer | Foto: Land OÖ/Stinglmayr
Freedom-Band (v. l.): Hans Luttinger, Karin Kratochwill, Karl Fauland, Christa Luttinger, Anneliese Feichtenschlager und Alois Kreil. | Foto: RK/LV OÖ
Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Braunau auf MeinBezirk.at/Braunau

Neuigkeiten aus Braunau als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Braunau auf Facebook: MeinBezirk.at/Braunau - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Braunau und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.