Dechant Gert Smetanig
Gedanken zum Sonntagsevangelium

Gert Smetanig, Dechant des Bezirks Braunau, ist auch als "Magic Priest" bekannt.  | Foto: Close up
  • Gert Smetanig, Dechant des Bezirks Braunau, ist auch als "Magic Priest" bekannt.
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Um eine erneute, beziehungsweise weitere Ausbreitung des Corona-Virus zu vermeiden, gelten auch in Österreichs Kirchen Sicherheitsmaßnahmen. Aus diesem Grund teilt Braunaus Dechant Gert Smetanig auch weiterhin seine Gedanken zum Sonntagsevangelium mit uns.

BEZIRK BRAUNAU (kat). Braunaus Dechant Gert Smetanig teilt auch diese Woche wieder seine Gedanken zum Sonntagsevangelium mit uns.

Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Ein schönes Kreuz? - Kann es so etwas überhaupt geben? Ist das nicht total widersprüchlich? Ein Kreuz ist doch ein Zeichen des Todes. Jesus sagt seinen Jünger heute im Evangelium: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Das ist sicherlich kein angenehmer Rat! Ich kann mir denken, dass viele sich damals von Jesus deswegen abgewandt haben, weil sie etwas anderes erwartet hatten. Auf der anderen Seite: Vermutlich ging es den Jüngern wie vielen von uns. Sie brauchen dieses Kreuz nicht lange zu suchen, von dem Jesus da spricht. Viele müssen es tragen, ob sie wollen oder nicht. Vielen bleibt gar keine andere Wahl mit ihrem Kreuz? Und viele können mit den Anforderungen, die ihr persönliches Kreuz an sie stellt, nicht mithalten.
Das Kreuz hat verschiedene Gesichter: Denken wir nur zum Beispiel an das Kreuz von jungen Eltern. Sie haben sich schon solange auf ein Kind gefreut. Nun ist es endlich unterwegs. Es kommt zur Welt und es stellt sich heraus, dass ihr Kind schwer behindert ist. Was müssen diese Eltern und auch das Kind für ein schweres Kreuz in ihrem Leben tragen? Oder da ist das Kreuz der Alkoholiker und der Suchtkranken. Sie haben zwar den guten Willen: Nun endlich möchte ich trocken oder clean sein. Aber nicht selten holt sie die Sucht wieder ein. Was für ein Kreuz müssen diese Menschen tragen und die, die mit ihnen zusammenleben? Und wie ist es mit dem Kreuz des Alters. Man merkt, es will nicht mehr so, wie es einmal war. Die Kräfte lassen nach. Das Gefühl des Alleinseins, des Abgeschoben seins. Man scheint zum „Alten Eisen“ zu gehören.
Es gibt wohl unzählige Kreuze und unzählige Geschichten der Menschen, die diese Kreuze tragen. Was kann nicht alles in unserem Leben zum Kreuz werden? Die Arbeitsstätte kann zu einem Kreuz werden. Tagtäglich mühsam das Kreuz der Arbeit tragen: Früh morgens raus, unpersönlich, eintönig schuften, ohne sichtbares Ergebnis, nur ein Rädchen im Alltagstrott. Oder da ist die Angst, die Arbeit zu verlieren. Von heute auf morgen auf der Straße zu stehen. Nicht mehr vermittelbar! Und damit ist die Existenz am Ende. Eine Familie kann zum Kreuz werden. Krisenstimmung in der Beziehung zum Ehepartner oder zu den Kindern! - Wir haben so viel versucht, es hat keinen Sinn!
Unsere Welt ist gezeichnet von Kreuzen. Menschen neben uns stöhnen unter ihnen und  brechen darunter zusammen, fast unhörbar, weil unser Lärm und unsere Geschäftigkeit vieles überdecken, fast unsichtbar, weil sich viele Kreuze hinter der geschlossenen Haustür und im verschlossenen Herzen abspielen.
Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt mir nach! Das kann es doch beim besten Willen nicht sein. Das was Jesus da von uns verlangt, ist zu viel - oder doch nicht...

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