Igel gefunden – was nun?
Schwache, kranke oder elternlose Igel brauchen in der kalten Zeit Hilfe – die Pfotenhilfe weiß wie.
LOCHEN. Jetzt sieht man sie wieder häufig: Igel suchen kurz vor ihrem Winterschlaf nach Nahrung und Unterschlupf. "Ist der Igel gesund und kräftig, ist es kein Problem den Winter unbeschadet zu überleben", weiß Sonja Weinand vom Verein Pfotenhilfe in Lochen. Ist er allerdings krank, schwach oder zu jung braucht er Hilfe.
Der Winterschlaf der nachtaktiven Tiere dauert von Anfang November bis März. Um ein halbes Jahr ohne Futter auszukommen, fressen sich die Tiere Fettreserven an. "Wiegt ein Igel über 700 Gramm, ist das Überleben gesichert", so Weinand. Schwache, hilfsbedürftige Tiere seinen oft daran zu erkennen, dass sich sich am Tag zeigen. "Sie müssen aber nicht unbedingt aus ihrem Umfeld herausgerissen werden. Erste Hilfe ist auch vor Ort möglich. Wir empfehlen die Einrichtung einer Futterstelle in geschützter Lage, außerdem sollte ein Laub-, Reisig- oder Komposthaufen im Garten belassen werden. Sie bieten den Igeln Schutz vor Wind und Wetter."
Gerne hilft auch das Tierheim bei Fragen weiter. "Jeder der einen verletzten oder schwachen Igel in Obhut nimmt, muss wissen, dass die Aufzucht und Pflege sehr zeitraubend ist", so die Tierexpertin. In der Igelstation der Pfotenhilfe Lochen sind derzeit zehn Igel untergebracht. Sie wurden hilflos am Straßenrand gefunden, werden nun überwintert und im Frühling wieder ausgewildert.
Für alle die selbst einen Igel über den Winter bringen wollen, hat Weinand folgende Tipps: "Der Igel sollte in einem kühlen Raum, wie einem Keller untergebracht werden. Notwendig ist ein Gehege von mindestens zwei Quadratmetern inklusive eines Häuschens, das mit Heu, Stroh und Zeitungspapier ausgelegt ist und täglich gereinigt werden sollte. Als Futter eignet sich spezielles Igel- oder auch Katzenfutter."
Infos erhalten sie auch unter www.pfotenhilfe.org.
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