LA 2012: Mit 3D-Modellen in die Welt des Adels eintauchen
Zehn Wochen sind noch Zeit, dann muss alles fertig sein: Vor wenigen Tagen sind die ersten Mitarbeiter ins Schloss Ranshofen eingezogen.
RANSHOFEN, MATTIGHOFEN, BURGHAUSEN (höll). „Alle Arbeiten liegen im Zeitplan“, versicherte Landeshauptmann Josef Pühringer am Dienstag vor der Presse. „Aktuell werden noch kleinere Restarbeiten gemacht. Nun wird emsig an den Ausstellungseinbauten gearbeitet. Für die letzten Arbeiten an den Außenanlagen muss noch auf besseres Wetter gewartet werden“, weiß Karl Schug, Baudirektor in Braunau.
Seit Ende Jänner ist die Landesausstellung auch personell vor Ort: Das Ausstellungsteam rund um Gesamtkoordinator Bernhard Stolberger ist in das frisch renovierte Büro in Ranshofen gezogen: „Vorerst sind wir noch alle gemeinsam in einem Büro. Anfang März werde ich mit meinem Team im Schloss Mattighofen die Computer hochfahren“, erzählt Mattighofens Ausstellungsleiter Philipp Herzog. Eduard Nimmervoll übernimmt die Leitung in Ranshofen. Aktuell ist das Team mit der Personalauswahl beschäftigt: „Pro Standort stellen wir insgesamt 40 Leute ein – vom Begleitpersonal bis zur Aufsicht. Für einige suchen wir noch dringend Unterkünfte“, so Herzog.
Spannende Inszenierung
Spannend und zum Angreifen soll die Landesausstellung 2012 werden: „Inszenierungen wie eine auf Radarmessung basierende Zeitmaschine, Gucklöcher in den Ausstellungen und dreidimensionale Modelle von den Gartenanlagen der Habsburger und Wittelsbacher sowie verschiedene Spiele bieten den Besuchern ein Maximum an Erlebnis und Interaktivität“, verrät Pühringer.
Außerdem wird jede der teilnehmenden Städte selbst zu einem Erlebnis: „Der Stadterlebnisweg in Braunau schließt eine Sonderausstellung in der Herzogsburg, die historische Glockengießerei und die alte Backstube im Benefiziatenhaus ein. Auch der Rundgang in Mattighofen zeigt Historisches: das Zinngießer-Haus und die gotische Krypta der Propsteikirche“, berichten die Bürgermeis-ter Johannes Waidbacher und Friedrich Schwarzenhofer.
Rund 17 Millionen Euro kosten die Renovierungsarbeiten, der Betrieb und der Landesanteil am Rahmenprogramm das Land Oberösterreich: „Die Wertschöpfung liegt bei 1:5 pro investiertem Euro – das würde bedeuten, dass sich aus dem Landesinvestment eine regionale Wertschöpfung von 85 Millionen Euro ergibt“, erklärt der Landeshauptmann.
DAS GIBTS ZU SEHEN:
In der Burg zu Burghausen: Im Mittelpunkt der Ausstellung von Burghausen steht der Zeitraum vom 8. bis zum 14. Jahrhundert, die mit der bayerischen Expansion in der „marchia orientalis“ bis in den Raum südlich der Donau und östlich des Inns, also bis ins heutige Österreich, beginnt. Gezeigt wird, wie Adel und Klerus diese Expansion unterstützten und Handel und Verkehr dazu beitrugen.
In der ehemaligen habsburgischen Forstverwaltung Mattighofen: Die beiden Ausstellungsteile auf oberösterreichischer Seite setzen die zeitliche Schiene zur Mitte des 15. Jahrhunderts fort: Die Ausstellung in Mattighofen deckt die politische Entwicklung von der Machtübernahme Napoleons bis zur Hochzeit Franz I. mit der Wittelsbacherin Karoline Auguste von Bayern 1816 in Wien ab.
Im ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Ranshofen: Neben den politischen Ereignissen, die auch aus Sicht der Betroffenen dargestellt werden, liegt ein Akzent der Ausstellung auf den kulturellen Aktivitäten an den Höfen der Habsburger und Wittelsbacher. Neben barocken Sinnesfreuden, die ihren Ausdruck in prunkvollen Festen und Inszenierungen fanden, bestimmte ein strenges Zeremoniell das Leben bei Hof.
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