Lachen ist die beste Medizin
Mit roten Nasen und viel Humor zaubern die CliniClowns kleinen Patienten wieder ein Lächeln ins Gesicht.
BRAUNAU (lenz). Schon als die zwei Ärzte im viel zu großen weißen Kittel das Zimmer betreten, fängt der kleine Sebastian an zu lächeln. Der 7-jährige ist einer von neun Patienten, die derzeit auf der Kinderstation im Krankenhaus Braunau liegen. Wegen einem hartnäckigen Darmvirus muss er Badewetter und Ferienspaß gegen Bettruhe und Untersuchungen tauschen. Dr. Sonja Sowieso, Fachärztin für Herzdramaturologie, und Dr. Stella Stanislausa, Fachärztin für Gummibärchen und Gardinen, wissen was zu tun ist. Eine kitzelige Untersuchung von Kopf bis Fuß und eine spezielle Verrenkungstechnik lösen alle Blockaden, der kleine Patient kann sich jetzt vor Lachen kaum noch halten.
Einmal im Monat besuchen die CliniClowns OÖ die Kinderstation im Krankenhaus Braunau. Mit ihrer Lach-Visite bringen sie Abwechslung in den Alltag der Patienten, hinterlassen eine schöne Erinnerung und machen das Krankenzimmer zur bunten Spielwiese. "Es sind oft wahnsinnig schöne Momente, wir kriegen so unglaublich viel zurück von den Patienten", berichtet Dr. Sonja Sowieso, die im wirklichen Leben Verena Feichtenschlager heißt. Als CliniClown ist die Mauerkirchnerin in ganz Oberösterreich unterwegs und geht in ihrer Rolle voll und ganz auf. "Als Dr. Sonja Sowieso bin ich eine andere Person. Ich denke nicht darüber nach, wie ich auf den Patienten reagieren soll, ich tu es einfach." Und diese Fähigkeit, "nicht zu denken", brauche ein Clown, erklärt sie. "Als Clown muss man bereit sein, wieder zum naiven Kind zu werden. Und man muss vor allem Spaß daran haben", ergänzt Sabine Sandberger, die mit roter Latzhose und bunten Zöpfen zu Dr. Stella Stanislausa wird. Mit roten Nasen und Herzluftballons bepackt besuchen sie aber nicht nur die Kinderstation, auch in Altersheimen oder auf Palliativstationen sind sie unterwegs. "Der Clown darf alles sagen, er darf über den Tod reden und heikle Dinge ansprechen. Wichtig ist aber, zu wissen wo die Grenzen sind. Dafür braucht man ein gutes Gefühl für seine Mitmenschen und muss sehr aufmerksam sein", erklärt Feichtenschlager. Nicht selten entwickeln sich auch freundschaftliche Beziehungen zwischen Clown und Patient. "Manche Dauerpatienten trifft man immer wieder, man lernt sich kennen und begleitet sich, zum Teil bis hin zum Begräbnis", erzählt Sandberger. Hier eine Trennlinie zwischen Clownfigur und Privatperson zu ziehen, fällt oft nicht leicht. "Wir müssen auch mit traurigen Situationen umgehen können und versuchen, diese Sachen nicht mit nach Hause zu nehmen. Das ist nicht immer einfach, aber es gehört dazu", erklärt Feichtenschlager.
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