"Erschreckend, dass das so normal ist"
Männer zeigen rechtsextreme Tattoos im Freibad Braunau

Laut Polizei haben die Beamten die Männer nicht gesehen. | Foto: Latzelsberger
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  • Laut Polizei haben die Beamten die Männer nicht gesehen.
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Trotz des Verbotes, zeigten sich, laut einer Frau, kürzlich Männer im Freibad Braunau mit tätowierten NS-Runen.

BRAUNAU. Als sich Tina R. mit ihrer Familie auf einen Liegeplatz im Freibad Braunau legte, fiel ihr ein Mann mit NS-Runen auf. "Am Bauch des Mannes stand in sehr großen Buchstaben 'Blut und Ehre' geschrieben", berichtet die Besucherin der BezirksRundSchau. Im Freibad verteilt hat sie noch fünf bis sechs weitere Männer mit ähnlichen Tattoos gesehen. "Solche Tattoos öffentlich zu zeigen ist strafbar und fällt unter das Abzeichengesetz", erklärt ein Sprecher der Polizei. Das Strafmaß beträgt bis zu 4.000 Euro Geldstrafe und bis zu einem Monat Freiheitsstrafe.


Angst vor den Folgen

Um nicht wegzuschauen, beriet sich die Besucherin mit ihrem Mann und sie entschlossen sich, die Polizei zu verständigen. "Die Polizei ist zwar gekommen, sie sind aber nicht in das Freibad gegangen, sondern draußen geblieben. Mein Mann hat dann noch mit ihnen telefoniert und die Beamten meinten, die Bademeister sollen die Männer vor das Freibad bringen." Aber auch die Bademeister haben die Männer nicht angesprochen.

"Wir haben ihnen genau gesagt, wo sie sind und es ist auch einer der Bademeister an ihnen vorbeigegangen, aber sie haben nichts gemacht. Einer der Bademeister meinte, er hätte Angst sonst selbst auf die Abschussliste dieser Männer zu gelangen"

, berichtet die Freibadbesucherin.

Einsatz beendet 

Seitens der Polizei in Braunau heißt es, dass die Beamten nach den besagten Männern Ausschau gehalten hätten, diese aber nicht gesehen haben und daher keine Anzeige verfassen konnten. Sie hätten die Bademeister über den Vorfall informiert und den Einsatz sachgemäß wieder beendet. Tina R. versteht dieses Handeln nicht. Sie ist sich sicher: "Wenn man schon den Mut hat, und etwas sagt, verstehe ich nicht, warum dann nichts passiert. Was mich daran stört, ist, dass das so normal ist."

Ermittlungen laufen weiter – Update, 17. Juli, 11.20 Uhr

Wie ein Sprecher der Polizei OÖ bestätigt, laufen die Ermittlungen in der Causa derzeit weiter. Auch der Verfassungsschutz wurde mittlerweile eingeschaltet. Allerdings dürfte, entgegen erster Schilderungen, nur ein Mann mit NS-Tätowierungen im Braunauer Freibad gewesen sein. Die Anzeiger sowie zwei Bademeister hätten, so schildert die Polizei den Sachverhalt, versucht, den tätowierten Mann im Bad ausfindig zu machen – was nicht mehr gelang. Die Polizeibeamten sollen währenddessen vor dem Freibad gewartet haben. Sie wollten vermeiden mit ihrer Uniform im Freibad zusätzliche Aufmerksamkeit zu erzeugen, heißt es von der Landespolizeidirektion.

Reaktionen aus der Politik

Auch die Politik meldet sich zu dem Vorfall zu Wort. Die Statements findet ihr in folgendem Beitrag:

Politische Reaktionen auf den Freibad-Vorfall

Widersprüchliche Aussage – Update, 19. Juli, 09.45 Uhr

Derzeit wird im Fall ermittelt. Jedoch gibt es unterschiedliche Aussagen seitens der Polizei und den Anzeigern. Alle Infos findet ihr in folgendem Beitrag:

Polizei und Zeugen widersprechen sich
Laut Polizei haben die Beamten die Männer nicht gesehen. | Foto: Latzelsberger
Kommentar von David Stögmüller. | Foto: Screenshot/Twitter
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