Tiere sind keine Ware
Pfotenhilfe Lochen: Kein Umtauschrecht auf Tiere
LOCHEN. Immer wieder kommt es in Tierheimen vor, dass Menschen mit speziellen Sonderwünschen nach einem Tier fragen. So passierte es in der Pfotenhilfe Lochen schon öfter, dass nach Katzen mit besonderen Merkmalen wie zum Beispiel Fell in einem speziellen Rotton mit einem weißen Tupfen auf dem Rücken gefragt wurde. „Viele Menschen wollen nicht den Tieren etwas Gutes tun, sondern nur ihre eigenen Bedürfnisse stillen. Eine Dame fragte sogar nach einem Tier in einer passenden Farbe zur Wohnzimmereinrichtung“, berichtet Johanna Stadler, Geschäftsführerin der Pfotenhilfe Lochen.
Auch bei Hunden sind die Interessenten wählerisch. Einerseits werden nur Welpen gewollt, andererseits sollen diese bereits folgsam und stubenrein sein. Von Anfang an stubenreine Welpen gibt es jedoch nicht. Außerdem sind große Hunderassen nicht so beliebt wie kleinere, aber auch diese müssen ganz spezielle Eigenschaften haben, um den zukünftigen Tierhaltern gerecht zu werden. „Oft zeigen wir Interessenten Hunde mit netten Eigenschaften, doch wenn diese äußerlich nicht den Vorstellungen entsprechen, heißt es nur, der Hund sei ihnen unsympathisch“, so Stadler.
„Neulich wollte eine Tierhalterin sogar den Betrag zurück, den sie für Chipen und Impfen für ein Kätzchen an die Pfotenhilfe Lochen bezahlt hatte, weil es nach einer Woche bei ihr leider gestorben ist“, sagt Stadler. „Tiere sind aber Lebewesen und keine Ware. Daher kann auf diese auch keine Garantie gegeben werden.“
In der Pfotenhilfe Lochen werden alle Hunde und Katzen kurz nach ihrer Ankunft gechipt, geimpft und kastriert. Erst wenn sie völlig gesund sind und vom Tierarzt zur Vergabe freigegeben wurden, können diese vermittelt werden. „Dass manche Krankheiten unentdeckt bleiben können und erst im neuen Zuhause ausbrechen, kann leider immer passieren.“ Der Vermittlungsbetrag, den die Pfotenhilfe Lochen für Tiere verlangt, ist eine Pauschale für die ungefähren bisherigen Ausgaben für den jeweiligen Vierbeiner. Er beinhaltet Chipen, Impfen und Kastrieren, sofern das entsprechende Alter bereits erreicht wurde, nicht jedoch andere Ausgaben wie Futter oder medizinische Versorgung. "Wenn Sie ein Tier übernehmen möchten, tun Sie es bitte nicht aus Eigennutz, sondern richten Sie sich nach den Bedürfnissen des Tieres", appeliert Stadler.
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