Wenn Einbrecher im Haus waren
Einbrecher machen den Bezirk unsicher. Matthias F. ist ein
Opfer und spricht über das Erlebte.
BEZIRK (ah). Einbrecher haben im Moment im Bezirk Braunau Hochsaison. Von 26 Einbrüchen seit Jahresbeginn berichtet Chefinspektor Günter Schiefegger vom Bezirkspolizeikommando. Die Bevölkerung hat Angst. Einer der Betroffenen ist Matthias F. aus St. Peter. Als er zu Ende der Semes-terferien von einem mehrtägigen Skiurlaub mit der Familie nach Hause kam, bemerkte er beim Betreten des Hauses sofort, dass etwas nicht stimmte. „Von der Garage betrat ich das Haus durch den Waschraum. Da stand ein Kasten offen. Das war merkwürdig. Als ich die Tür zur Garderobe öffnete, war es dann offensichtlich. Unsere Sachen lagen verstreut am Boden herum.“ Im Wohnzimmer war eine Terrassentür eingeschlagen, so kamen die Einbrecher ins Haus. F. machte das einzig Richtige. Ohne das Gebäude weiter zu betreten, rief er über Notruf die Polizei.
Einbruchdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser verursachen nicht nur Vermögensschäden, sie beeinträchtigen auch das objektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung und wirken teils traumatisierend auf das Sicherheitsempfinden der Betroffenen.
F. hat bereits damit gerechnet, dass er einmal Ziel eines Einbruchs wird. Er war daher nicht sonderlich überrascht und kann das Ereignis relativ gut wegstecken. Anders seine Familie. Seine Frau schlafe jetzt schlechter und habe immer das Gefühl, dass jemand im Haus sei. Die Einbrecher waren auch in den Kinderzimmern und haben dort die Sparbüchsen aufgebrochen. „Die Kinder bleiben jetzt natürlich nicht mehr alleine zu Hause“, so F. Er ist überzeugt, dass sich die Diebe gut auskannten. Sie hätten es gezielt nur auf Bargeld in Scheinen und den wirklich teuren Schmuck und Wertgegenstände abgesehen gehabt. „iPads und Modeschmuck haben die Diebe liegen lassen“, erzählt F. Bevor die Diebe eine Terrassentür eingeschlagen haben, hatten sie versucht, alle Wohnzimmerfenster und -türen mit einem Werkzeug aufzubrechen und dadurch hohen Sachschaden verursacht. „Das Glas einzuschlagen, war wohl Plan B. Das ist natürlich lauter“, vermutet F. Das bestätigt auch die Polizei: Um in das Objekt zu gelangen, dringt die Mehrzahl der Täter über Türen oder Fens-ter ein, indem sie diese aufbrechen oder aufhebeln. Wenige Täter kommen durch Einschlagen der Fensterscheibe in die Objekte. Inspektor Schiefegger appelliert an die Bevölkerung: "Bitte keine Scheu haben, die 133 zu wählen. Wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen."
Versicherung überprüfen
"Ausreichend versichern und genau prüfen, was alles in welcher Höhe versichert ist", ist der Rat von F. Außerdem wird er nun im Außenbereich Bewegungsmelder anbringen und im Inneren Zeitschaltuhren installieren. Nachdem die Polizei sein Haus verlassen hatte, wurde er in seine Firma, ein Autohaus in St. Peter, gerufen. Dort hatten Diebe einen Reifencontainer mit gelagerten Rädern von Kunden aufgebrochen und etwa 30 Reifensets, also mehrere Hundert Reifen, gestohlen. Auch hier gingen die Diebe ganz gezielt vor. Sie nahmen nur neuwertige Reifen in größeren Dimensionen auf Alufelgen mit. Kunden müssen übrigens nicht um ihre Sommerreifen fürchten. Der Schaden wird ersetzt. Nur F. musste an einem Tag gleich zwei Mal den Notruf wählen.
DIE POLIZEI RÄT:
- Achten Sie bewusst auf verdächtige Situationen und scheuen Sie sich nicht, die Polizei zu rufen (Notruf 133).
- Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit.
- Sperren Sie die Eingangstür auch zu, wenn Sie im Haus oder in der Wohnung sind.
- Legen Sie Ihren Schlüssel nicht unter den Fußabstreifer oder unter den Blumentopf.
- Achten Sie auf Fremde in Wohnhausanlagen oder auf Nachbargrundstücken. Sprechen Sie diese Personen an.
- Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden.
- Lagern Sie keine Aufstiegshilfen wie Leitern ungesichert in Ihrem Garten.
- Ersuchen Sie Nachbarn, bei längerer Abwesenheit Ihren Briefkasten zu leeren.
- Gekippte Fenster sind offene Fenster und von Einbrechern leicht zu öffnen.
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