ÖAMTC Mattighofen
50 Jahre ÖAMTC Mattighofen

Stützpunktleiter Hannes Schmidhuber im Outfit des Pannendienstes von damals. Mittlerweile feiert der ÖAMTC Mattighofen 50 Jahre.  | Foto: ÖAMTC/ Grumböck
  • Stützpunktleiter Hannes Schmidhuber im Outfit des Pannendienstes von damals. Mittlerweile feiert der ÖAMTC Mattighofen 50 Jahre.
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MATTIGHOFEN/ UTTENDORF. Im Herbst 1968 nahm der ÖAMTC Stützpunkt in Mattighofen als insgesamt dritter in Oberösterreich und als erster im Innviertel, seinen Betrieb auf. Von dort aus wurde die ÖAMTC-Pannenhilfe für das Innviertel organisiert. Der Stützpunkt war in der Anfangszeit unter der lokalen Telefonnummer "49" erreichbar und hatte seinen Sitz zunächst noch in Uttendorf. 1996 übersiedelte der ÖAMTC nach Mattighofen, wo er bis heute ist. 

Pannenhilfe im Innviertel

Die sogenannten "Pannenfahrer" patroullierten damals auf stark befahrenen Strecken, wie beispielsweise der B147, durchs Mattigtal und führten im Stundentakt Kontrollfahrten durch. In der Zeit zwischen den Kontrollfahrten, hielten sie sich möglichst sichtbar an der Strecke auf. Vorbeikommende Kraftfahrer konnten anhalten und die ÖAMTC-Mitarbeiter über Unfälle entlang der Strecke informieren. Der Patroullien-Dienst hatte aber auch eine wichtige Aufgabe im Rettungswesen inne: Bei schweren Verkehrsunfällen wurde von den Pannenfahrern am Straßenrand eine Fahne mit der Aufschrift "Arzt gesucht" ausgesteckt, um vorbeikommende Mediziner zu alarmieren. Darüber hinaus waren alle Pannenfahrer in Erster Hilfe geschult und all ihre Fahrzeuge waren mit Blutkonserven ausgestattet. Autofahren barg in der damaligen Zeit noch ein viel höheres Risiko als heute. Kollisionen endeten selbst bei geringer Geschwindigkeit oftmals tödlich. 1962 starben in Österreich bei Verkehrsunfällen 1.622 Menschen, 1966 waren es 2.101. Traurigen Höhepunkt erreichte das Jahr 1972 mit einer Zahl von 2.948 tödlich verunglückten Unfallopfern. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 starben auf Österreichs Straße 413 Menschen. 

Stützpunkt Uttendorf als Funk-Pionier

Die Dienstleistung "Pannenhilfe" brachte dem ÖAMTC auch im Innviertel einen enormen Zuwachs an Mitgliedern. Die hohe Verkehrsdichte und die immer professioneller werdende Pannenhilfe des ÖAMTC erforderten, ab den 1960er-Jahren, die Pannenfahrer per Funk zu koordinieren. Aus diesem Grund wurde der Stützpunkt Uttendorf als einer der ersten ÖAMTC-Stützpunkte überhaupt mit einer Funkanlage ausgerüstet. Zu diesem Zwecke wurde ein 25 Meter hoher Funkmast auf dem Stützpunktdach angebracht, der auch weithin sichtbar war. Um das Inn- und Hausruckviertel von Linz aus per Funk erreichen zu können, wurde eine Funk-Relaissstation auf dem Rothauptberg bei Frankenburg (nur wenige Kilometer von Mattighofen entfernt), errichtet. Diese Funkanlage war bis zur flächendeckenden Verbreitung der Mobiltelefonie in den 1990er-Jahren erfolgreich im Einsatz. 

Pickerl beim Club

Ein weitere großer Zuwachs an Clubmitgliedern brachten dem ÖAMTC die Einführung der "Pickerl"-Überprüfung, die von Anfang an in den Stützpunkten gemacht werden konnte. Mit 1. Jänner 1973 trat diese Bestimmung in Kraft. Hintergrund der Einführung waren die horrenden Unfallzahlen auf Österreichs Straßen in den 1960er und 1970er-Jahren. Die Unfälle waren meist auf die katastrophalen technischen Zustände der Autos zurückführen. Etwa ein Drittel der untersuchten Fahrzeuge, bekam in den Anfangszeiten aufgrund der groben Mängel, keine Plakette. Die neue Begutachtungs-Pflicht zeigte aber schon bald Wirkung: Ab dem Jahr 1973 sank die Zahl der Verkehrstoten beträchtlich. Neben der Gurtpflicht und der Verbreitung elektronischer Hilfen, wie ABS und ESP, zählt die Pickerlpflicht zu den Meilensteinen der Verkehrssicherheit. 

Regionaler Mobilitätsdienstleister

"Wir leisten nicht nur Pannenhilfe, von uns werden auch alle Prüfdienstleistungen, wie Pickerl-Begutachtung, Sicherheits- und Fahrwerksüberprüfung, Windschutzscheibenreparatur oder die Kaufüberprüfung durchgeführt", weiß Hannes Schmidhuber, Leiter des Stützpunktes in Mattighofen. Die neun kompetenten Mitarbeiter machen den ÖAMTC Mattighofen zu einem Nahversorger in allen Mobilitätsfragen. 
Im Vorjahr leisteten sie 3213 Pannenhilfen und Abschleppungen. Direkt am Stützpunkt wurden 3554 kleinere und größere Pannen behoben. Dazu kamen noch Tausende technische Dienstleistungen, wie beispielsweise Pickerl- oder Kaufüberprüfung.

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