Umfahrung St. Peter: 95 Prozent weniger Verkehr
21 Jahre nach den ersten Überlegungen erfolgte am Samstag der symbolische Startschuss für den Umfahrungsbau.
ST. PETER (höll). 1993 war zum ersten Mal die Rede von einer Umfahrung für das verkehrsgeplagte St. Peter am Hart. Es sollte 21 Jahre dauern, bis der Wunsch der St. Peterer in Erfüllung ging. Am Samstag war es nun aber soweit. Landeshauptmann Josef Pühringer und zahlreiche weitere Politiker reisten an, um den Startschuss für das derzeit größte Straßenbauprojekt im Innviertel zu geben. "Die Bevölkerung musste lange auf den Baubeginn warten, umso mehr ist der heutige Tag ein Freudentag für die Region", so Pühringer beim Spatenstich.
Bereits im Februar wurde mit dem Bau des zwölf Kilometer langen landwirtschaftlichen Begleitnetzes begonnen. Die Hauptarbeiten der 5,5 Kilometer langen und 15,3 Millionen Euro teuren Umfahrung können im Frühsommer starten. Dann geht alles schnell: Im Herbst 2015 können die ersten Autos über den ersten Abschnitt der Umfahrung rollen. "Dadurch wird der Ortskern von St. Peter vom Verkehr stark entlastet. Rund 14.000 Fahrzeuge täglich werden auf die Umfahrung verlagert", weiß Pühringer.
Die Altheimer Straße (B 148) ist eine wichtige Verkehrsverbindung für Braunau. Sie verbindet die Bezirkshauptstadt mit der A8. 14.000 Fahrzeuge – davon 2400 Lastwagen – täglich donnern derzeit noch durch St. Peter. Mit ihren vielen Haus- und Grundstückszufahrten entspricht dieser Abschnitt der B 148 nicht mehr den Ansprüchen einer überregionalen Straße. Das spiegelt sich auch in der Unfallstatistik wieder: Zwischen 2008 und Ende 2012 passierten hier 47 Unfälle mit Personenschaden. 15 Personen wurden dabei schwer, 68 leicht verletzt. Ein Mensch kam hier sogar ums Leben. Durch die Umfahrung werden 95 Prozent des Verkehrs verlagert – damit steigt auch die Verkehrssicherheit.
Der Trassenverlauf
Die neue Trasse beginnt von Altheim kommend im Bereich der Walddurchfahrt an der Gemeindegrenze zwischen Weng und Mining. Nach einem langgezogenen Linksbogen schwenkt die neue Straße Richtung Westen und verläuft auf ebenen, landwirtschaftlichen Flächen. Die bestehende Zufahrt nach Mining wird verlängert. Auf Höhe des Ortszentrums führt die Trasse an einem großzügigen Bogen an St. Peter vorbei und mündet bei den Hochspannungsleitungen in die B 148. Nahe der Ortschaft Luisenhöhe erfolgt der Übergang der Neubaustrecke in die bereits ausgebaute Umfahrung von Braunau.
Zahlen und Fakten
Länge der Umfahrung: 5,5 Kilometer
Kunstbauten: 6 Brücken (4 Unter- und 2 Überführungen)
Begleitwegenetz: 12 Kilometer
Kosten: 15,3 Millionen Euro
Geplante Verkehrsfreigabe: September 2015
Geplante Fertigstellung: Dezember 2015
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