Uneinigkeit über neuen Straßennamen
Anna-Sax-Straße: neuer Straßenname sorgt im Gemeinderat in Braunau für Diskussionen.
BRAUNAU (höll). Das gab es noch nie: Der Beschluss des Braunauer Gemeinderates über einen neuen Straßennamen fiel nicht einstimmig aus.
Der neue Straßenzug auf den sogenannten Hofingergründen in Ranshofen soll einen Namen erhalten. Der Kulturausschuss hat sich eingehend mit mehreren Möglichkeiten beschäftigt und sich schließlich für die Anna-Sax-Straße entschieden. Anna Sax war Zeugin Jehovas, wurde 1939 in Ranshofen verhaftet und später vergast. In der Linzerstraße wurde ein Stolperstein zur Erinnerung der Frau in den Boden eingelassen.
Gegen diesen Namensvorschlag waren einige der FPÖ-Mandatare in Braunau: "Wir schüren damit in alten Wunden", hieß es von Manfred Renner. Ganz anders sahen das die restlichen Fraktionen im Gemeinderat: "Dieser beispielloser Massenmord wird nie in Vergessenheit geraten – und soll es auch nicht", sagt Harry Buchmayr, SPÖ-Gemeinderat. "Wir setzen damit ein Zeichen des Respekts den Zeugen Jehovas gegenüber", ergänzt Lizeth Außerhuber-Camposeco von den Grünen. Sie freut sich besonders, dass der Name einer Frau gewählt wurde: "Von 85 Straßen in Braunau, die nach Personen benannt sind, trägt nur eine einzige den Namen einer Frau – die Hemmastraße." Schlussendlich ging die Abstimmung für den Straßennamen aus – auch, wenn sechs FPÖ-Mandatare dagegen stimmten.
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