50 Jahre BBiW
Berufsbildungswerk Burghausen feierte „Runden“
Im September 1972 wurde das Berufsbildungswerk (BBiW) gegründet, jetzt wurde der runde Geburtstag mit einem Festakt gefeiert.
BURGHAUSEN. Geburtstage wollen gefeiert werden, erst recht die runden. Diesem Grundsatz sind die Verantwortlichen des eben 50 Jahre alt gewordenen Burghauser Berufsbildungswerks am 28. September gebührend nachgekommen. In den Räumen des BBiW gingen einem abendlichen Festakt Führungen und eine besondere Mitmachaktion voraus.
So hieß es am Nachmittag für drei ausgewählte Gäste Hand anzulegen: Wacker-Arbeitsdirektorin und Vorständin Angela Wörl, Personalleiter Maximilian Peter sowie Betriebsratsvorsitzender Manfred Köppl mussten unter den fachkundigen Augen der Azubis zeigen, wie es um ihr praktisches Wissen und Können bestellt ist. Für Angela Wörl, zugleich Vorsitzende des BBiW-Stiftungsvorstandes, bedeutete das, mittels Blechschere, Zange und Fingerspitzengefühl aus Kupferblech und Edelstahl eine filigrane Rose zu formen. Maximilian Peter war beim Montieren eines Elektrokabels gefordert. Und für Manfred Köppl galt es, im Simulator die Vinylacetat-Anlage passgenau zu bedienen. Letztlich erzielten alle drei gute Ergebnisse – wenngleich die Auszubildenden das ein oder andere Mal helfend einspringen mussten.
Der Praxis und den Führungen schloss sich am Abend der Festakt an, mit Gästen aus Wirtschaft und Politik, darunter Altöttings Landrat Erwin Schneider und der Burghauser Bürgermeister Florian Schneider. Dabei richteten sowohl Stiftungsvorständin Angela Wörl als auch Geschäftsführer Richard Stubenvoll ihre Blicke nicht nur in die Vergangenheit des Berufsbildungswerks, sondern auch in seine Zukunft. Mit neuen Strategien reagiere das BBiW auf aktuelle Herausforderungen wie den wachsenden Fachkräftemangel, bilanzierte Wörl in ihrer Festansprache. Ausbildungsmarketing sei „das Gebot der Stunde“. Die Rollen hätten sich ein Stück weit gedreht: Konnten die Arbeitgeber früher bei den Bewerbungen aus dem Vollen schöpfen, gelte es heute, potenzielle Bewerberinnen und Bewerber vom Unternehmen zu überzeugen.
Zum Fachkräftemangel hinzu komme die sich rasant verändernde Arbeitswelt. Im BBiW werde den neuen Herausforderungen Rechnung getragen. Auszubildende würden fit für die digital vernetzte Produktion gemacht, hybrides Arbeiten mit Hilfe virtueller Technologien vermittelt. Auch investiere man weiter ins BBiW. Allein für die kommenden Jahre seien Großinvestitionen mit einem Gesamtumfang von zehn Millionen Euro geplant – nach weiteren elf Millionen Euro in den vergangenen fünf Jahren.
Auf eine launige Reise in die Anfänge des Berufsbildungswerks und in die Ausbildungsgeschichte der Wacker-Frühzeit nahm Christian Finger, Leiter des Wacker-Unternehmensarchivs, die Gäste mit.
Zur Sache:
Das Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW) ist eine zertifizierte Lehreinrichtung für Berufsbildung. Im Rahmen beruflicher Erstausbildung, Umschulung, Fort- und Weiterbildung ist das BBiW traditionell anerkannter Dienstleister für ausbildende Unternehmen vielerlei Branchen. Von der Rekrutierung Auszubildender über die Organisation und Durchführung der Ausbildung oder einzelner Lehrgänge bis zur Vorbereitung für die Abschlussprüfung ist das BBiW kompetenter Partner für ausbildende Unternehmen. Das BBiW ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts. Sie wurde 1969 von der Wacker Chemie AG gegründet und verfolgt ausschließlich unmittelbar gemeinnützige Zwecke der Ausbildung, Umschulung, Fort- und Weiterbildung Jugendlicher und Berufstätiger.
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