Schlecht eingeschenkt
(Zu einem Beitrag von Karl Pabi)
Nach alter, bayrischer Manier
trinkt man schon in der Wiege Bier
und zuzelt gern mit voller Lust
den Bierschaum aus der Mutterbrust!
Dem Bayern verleiht Gerstensaft
von klein auf seine Lebenskraft;
so folgt er gern auf Schritt und Tritt
dem Vater treu zum Wirten mit.
Dort wird der Knabe - wie gewohnt -
mit Gerstensaft-Gebräu belohnt,
damit am Stammtisch er gibt Ruh´
und diesem hört geduldig zu!
Doch wenn der Nachwuchs schließlich quengelt,
den Papa laut zum Aufbruch drängelt
und äußert so seine Kritik
an all der Stammtischpolitik,
dann wird der Knabe nicht zuletzt
allein auf einen Tisch gesetzt
mit einem Krug, man sieht es hier,
in dem nur noch ein Neigerl Bier.
Als der im Krug das Neigerl sieht,
weiß er nicht recht, wie ihm geschieht,
und sehr frustriert der Knabe denkt:
"Da hat man mir schlecht eingeschenkt!"
Ferdinand REINDL
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