Entscheidung für Verein untragbar

Derzeit wird an der Umweltprüfung für die geplante Umfahrung Lengau – Abschnitt Friedburg/Heiligenstatt gearbeitet. Ein Verein kämpft gegen die Vorzugsvariante vom Land an. | Foto: Schutzgemeinschaft Lengau
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  • Derzeit wird an der Umweltprüfung für die geplante Umfahrung Lengau – Abschnitt Friedburg/Heiligenstatt gearbeitet. Ein Verein kämpft gegen die Vorzugsvariante vom Land an.
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LENGAU (ebba). In der Gemeinde Lengau regt sich Protest hinsichtlich der geplanten Umfahrung von Heiligenstatt. Um die vom Land bevorzugte Trassenvariante „Lengau 1“ (Le1) zu verhindern, hat sich eigens ein Verein gebildet. Laut Landespolitik ist die Entscheidung für die Variante jedoch längst fix. Die „Le1“ soll verordnet werden und das ehestmöglich.

Nach Realisierung der Umfahrung Munderfing-Mattighofen und der Spange Jeging, soll die B147 in Heiligenstatt umgeleitet werden. Dafür gebe es zwei Varianten: Eine bestandsnahe durch das Schwemmbachtal in Teichstätt (Lengau 1) und eine bahnnahe Trasse (Lengau 2). Seit 2008 hält die Gemeinde beide Korridore frei. Das Land hat nun aber eine Entscheidung getroffen und will die Le1 demnächst verordnen.

Bei einer Planausstellung kam es zu hitzigen Diskussionen. Die Bürger kritisierten den Zeitdruck, dass an der Präferenz der Le1 nicht gerüttelt werden könne und es keine Bürgerbeteiligung gab. Auch Bürgermeister und Gemeindevertreter standen in der Kritik. Das Land schiebt den "schwarzen Peter" ebenfalls der Gemeinde zu, die 2008 die Trassenwahl gehabt hätte, diese aber nicht nutzte.

"Gemeinde kann keine Landesstraße planen"

Dass die Bürger keine Möglichkeit gehabt hätten, mitzureden, weist Landtagsabgeordneter Bürgermeister Erich Rippl von sich: „Seit 2005 habe ich laufend informiert. Die Pläne liegen bei uns auf. Man konnte Stellungnahmen abgeben.“ Dass man sich 2008 nicht entscheiden wollte, erklärt er damit, dass „die Gemeinde doch keine Landesstraße planen kann. Jede Straße muss sich auf eine Rechtsgrundlage der Fachabteilungen stützen.“

Zuletzt wurde vonseiten der Gemeinde versucht, das Land um eine Aufschiebung der Verordnung zu bitten und einen Mediator einzusetzen. „Das wurde jedoch abgelehnt“, so Rippl. „Wir haben seitens der Gemeinde alle Einwände beim Land eingebracht“, betont er.

Die Gemeinde stellte auch einige Forderungen: Das Inkoba-Betriebsbaugebiet müsse bei der Planung miteingebunden werden. Auch das Hochwasserrisikogebiet entlang des Schwemmbaches vor dem Waldstampfl sei zu berücksichtigen. Die Einbindung der Umfahrung Lengau in den Korridor und die Ortschaft Schwöll nicht zu vergessen.

Laut Landesrat Günther Steinkellner wurden die Forderungen zum Teil bereits mitberücksichtigt: „Mit der Verwirklichung des zweiten Teils der Umfahrung Lengau, L1044 Baierstraße, wird das Betriebsgebiet eine leistungsfähige Aufschließung erhalten. Insbesondere ist es dann möglich, die L1044 nach Osten an die B147 anzubinden und somit auch Schwöll zu entlasten.“ Das Land präferiert die Le1, da es möglich ist, sie in Etappen zu bauen und jeder Abschnitt an sich verkehrswirksam wäre.

Bürger werden aktiv

Die Mitglieder der "Schutzgemeinschaft Lengau" möchten die „Zerstörung“ des Schwemmbachtals durch den Neubau der B147 verhindern. Der Verein mit Martin Muigg als Obmann zählt bereits mehr als 120 Mitglieder. „Die Le1 ist eine Insellösung und würde für Friedburg kaum etwas bringen. Es sind fünf Mal so viele Häuser bei dieser Variante betroffen. Es braucht ein ordentliches Konzept“, erklärt Muigg.“ Unter SchutzgemeinschaftLengau@gmail.com kann Kontakt zum Verein aufgenommen werden.

„Als Gemeinde haben wir alles unternommen. Aber es kommt der Zeitpunkt, da man eine Entscheidung zur Kenntnis nehmen muss“, meint hingegen Bürgermeister Rippl.

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