Mitarbeiter von NMS und Volksschule Friedburg an Tuberkulose erkrankt

Foto: privat

Alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter müssen sich einem Hauttest unterziehen.

FRIEDBURG (ebba). Ein Mitarbeiter der Neuen Mittelschule (NMS) und Volksschule Friedburg ist an Tuberkulose (TBC) erkrankt. Das gaben die Direktoren der beiden Schulen Ende vergangener Woche in einem Elternbrief bekannt.

Nach Bekanntwerden der Erkrankung wurden seitens der Schule sofort die zuständigen Behörden informiert. Denn der Betroffene habe zu einer Vielzahl von Personen Kontakt gehabt. In Zusammenarbeit mit der Sanitätsabteilung der Bezirkshauptmannschaft (BH) Braunau und der Gemeinde Lengau wurden die Daten der Schüler, Eltern und Mitarbeiter erfasst. „Wir gehen von rund 300 Kontaktpersonen aus“, sagt Johann Gruber von der Behörde.

Hauttest am 21. April

Am Freitag, dem 21. April, werden alle Schüler, Lehrer und Mitarbeiter untersucht, um zu ermitteln, ob jemand mit dem Erreger angesteckt wurde. Die Schüler werden deshalb erst nach den Osterferien untersucht, da die Inkubationszeit zirka neun Wochen beträgt. Zudem wäre es schwierig, alle Schüler in den Osterferien zu erreichen.

Beim Tuberkulin-Hauttest wird eine geringe Menge Flüssigkeit in die Haut injiziert. Der Test wird am 21. April ab Schulbeginn durch Schularzt Peter Egger und Lungenfacharzt Karl Franz Hochreiter aus Braunau direkt in den Schulen durchgeführt. 72 Stunden nach dem Test sollen die Ergebnisse feststehen. „Die Einstichstelle wird dann begutachtet, ob sie gerötet oder verdickt ist. In diesem Fall müssten Betroffene umgehend zum Lungenröntgen“, erklärt Gruber. Zur Sicherheit werden alle an der Schule nach drei Monaten noch einmal getestet. „TBC ist eine ansteckende Krankheit, aber es ist nicht Ebola. Es muss niemand in Quarantäne“, gibt Gruber Entwarnung.

"Kein Grund für Besorgnis"

Für besorgte Personen besteht die Möglichkeit, sich direkt an die Sanitätsabteilung der BH Braunau unter Tel. 07722/803 604 60 (Frau Rager/Binder) zu wenden. „Im Namen der Schulleitungen versichere ich Ihnen aber, dass nach Einleitung aller Maßnahmen kein Grund für weitere Besorgnis besteht“, betont auch NMS-Direktor Wolfgang Schwaiger.

Die Schüler, Lehrer und Mitarbeiter zählen nicht zum engsten Kreis, bei dem die Ansteckungswahrscheinlichkeit größer sei. Dieser setzt sich aus Familien und Freunden zusammen, die mit der erkrankten Person viel Kontakt gehabt haben. „Die Faustregel ist, mehr als acht Stunden mit der Person auf engstem Raum verbracht zu haben“, so Gruber.

Bereits vor zehn Jahren angesteckt

Der erkrankte Mitarbeiter befindet sich derzeit in stationärer Behandlung. Laut Gruber dürfte er sich bereits vor zehn Jahren angesteckt haben, die Krankheit sei jedoch erst jetzt ausgebrochen. Im familiären Bereich laufen die Untersuchungen bereits.

Über Tuberkulose (TBC):
Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Die Ansteckung erfolgt fast ausschließlich über Tröpfchen, die von einer an offener Lungentuberkulose erkrankten Person beim Husten, Niesen oder Sprechen ausgeschieden werden. Wenn diese Tröpfchen, die Bakterien enthalten, von einer gesunden Person eingeatmet werden, kann sich bei längerem und häufigem Kontakt mit der erkrankten Person in geschlossenen Räumen oder bei schlechter körperlicher Abwehr eine Tuberkulose-Erkrankung entwickeln. Es erfolgt keine Übertragung durch Gegenstände. Da der menschliche Organismus im Allgemeinen eine natürliche Abwehr gegen das Tuberkulose-Bakterium hat, erkranken meist nur Personen mit einer schlechten Abwehr.

Erste Anzeichen einer Erkrankung sind langandauernder Husten und Heiserkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, erhöhte Temperatur von 37 bis 37,5°C – selten darüber, auffallende Müdigkeit, Nachtschweiß, Stechen in der Brust und Magenbeschwerden. Der Beginn kann sich durch einen grippalen Infekt ankündigen.

Behandlung ist verpflichtend
Jeder an offener Lungentuberkulose Erkrankte kann enge Kontaktpersonen anstecken. Deshalb stellt diese Erkrankung keine Privatsache für den Betroffenen dar, es besteht Behandlungspflicht. Denn nur durch die konsequente Einnahme von Medikamenten kann eine Heilung erzielt und damit die Ansteckungsquelle eliminiert werden.

Die Behandlung gestaltet sich langwierig und muss über mehrere Monate konsequent weitergeführt werden.

Hygienische Verhaltensregeln:
Peinliche Sauberkeit
Beim Husten und Niesen sauberes Papiertaschentuch verwenden
Hände waschen vor dem Essen
Einmalhandtücher oder eigenes Handtuch verwenden
Eigenes Trinkglas und Besteck verwenden

(Quelle: Tuberkulose-Informationsblatt – Land OÖ)

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