Hat der 20. Bezirk ein Müllproblem?
Brigittenauer ärgern sich über achtlos oder falsch entsorgten Abfall. Jetzt reagiert der Bezirk.
BRIGITTENAU. Mistkübel quellen über, Sperrmüll liegt auf den Wiesen, Hausmüll landet im Plastikcontainer. Seit einiger Zeit ärgern sich Anrainer und Passanten über steigenden und achtlos entsorgten Müll im Bezirk.
Vom Hugo-Gottschlich-Park bis zur Adalbert-Stifter-Straße, von der Burghardtgasse bis zu den Wohnhausanlagen sind viele Bereiche betroffen. Doch wie kommt es dazu und wer ist für die Müllentsorgung zuständig?
Müll regelmäßig entsorgt
Paul Weinhapl macht die Disziplin- und Regellosigkeit für die Situation verantwortlich. Trotz reichlich Mistkübeln sieht der Brigittenauer ständig achtlos entsorgten Müll, vor allem bei Schulen, Parks und Supermärkten. So seien Mistkübel etwa am Hugo-Gottschlich-Park bereits um 10 Uhr überfüllt. Bezirksvorsteher Hannes Derfler reagierte auf die aktuellen Missstände am Hugo-Gottschlich-Park und leitete eine Reinigung in die Wege.
Die Säuberung öffentlicher Flächen übernimmt die Straßenreinigung MA 48. "Es wird täglich gereinigt und die Müllbehälter mit einer orangen Banderole zweimal pro Tag entleert", so Ulrike Volk von der MA 48. Selbstverständlich nehme man auch Verunreinigungen mit. Werden Abfallsünder auf frischer Tat ertappt, sind 36 Euro fällig.
Bei schweren Verschmutzungen kann es eine Anzeige mit Strafen bis zu 1.000 Euro geben. „Die WasteWatcher werden den angegebenen Bereich vermehrt kontrollieren und gegebenenfalls Strafen aussprechen“, nimmt sich Volk die Kritik von Anrainer und Passanten zu Herzen.
Wohnhausanlagen
„Mir stinkt diese Unkultur gewaltig“, ärgert sich Ottilie Ebner und prangert die Zustände in ihrem Wohnhaus beim Hugo-Gottschlich-Park an. „Abhilfe könnte man durch größere Mistbehältnisse schaffen“, meint Brigittenauerin Riki Ludvicek. Auch für die Wohnhäuser von Wiener Wohnen ist die MA 48 für die wöchentliche Containerentleerung zuständig. Bei Sperrmüll informiert Wiener Wohnen die zuständigen Stellen. Die Entrümpelung erfolgt in der Regel binnen fünf Werktagen. Doch gibt es bei der Entsorgung eine spezielle Reihenfolge. „Sperrmüll im Keller wird aus brandschutztechnischen Gründen gegenüber Ablagerungen in den Freiflächen zuerst gereiht. Denn eine Matratze im Kellergang ist gefährlicher als ein Sofa in der Wiese“, so Renate Billeth von Wiener Wohnen. Kommt es punktuell zu einer Überfüllung der Müllcontainer, reagiert die Straßenreinigung und stellt neue Container auf.
"Die richtige Entsorgung ist aber auch eine Disziplinfrage der Mieter", so Billeth. Schilder von Wiener Wohnen weisen darauf hin, dass die Mieter die Kosten der Sperrmüllentsorgung übernehmen müssen. Zudem kann verstärkte Reinigung eine Erhöhung der Betriebskosten zur Folge haben.
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