Hainburg
Naturheilkunde: Hildegard von Bingen stärkt das Immunsystem

Kräuter und Gewürze haben einen hohen Stellenwert bei Hildegard von Bingen.  | Foto: Unsplash (Symbolfoto)
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Allgemeinmedizinerin Dr. Heidemarie Scholz aus Hainburg verrät, wie ihr mit der Naturheilkunde von Hildegard von Bingen das Immunsystem stärken könnt. Außerdem: wertvolle Tipps bei Erkältungen und ein Dinkelbrotrezept der Hausärztin. 

HAINBURG. Gestern frühsommerliche Hitze, heute kalter Regen und morgen wieder strahlender Sonnenschein - wir machen innerhalb einer Woche oder sogar eines Tages mehrere Jahreszeiten durch. Das strapaziert den Körper. Wie ihr euer Immunsystem mithilfe der Naturheilkunde von Hildegard von Bingen stärken könnt, erklärt die Hainburger Hausärztin Dr. Heidemarie Scholz in einem Beitrag:

"Ich bin eine große Befürworterin von Naturheilkunde und von Hildegard von Bingen."

In dieser mittelalterlichen Heilkunde sind u.a. Dinkel, Galgant, Ingwer, Lavendel und Pelargoniengewürzmischung wahre Wundermittel. Aber wer war Hildegard von Bingen?

Hildegard die Heilerin

Hildegard von Bingen (1098-1179) war eine deutsche Dichterin, Komponistin, Benediktinerin, Äbtissin und eine bedeutende naturheilkundige Gelehrte des Mittelalters. Im Alter von acht ließen ihre Eltern sie in einem Kloster erziehen. Später leitete Hildegard selbst ein Kloster. Sie schrieb zahlreiche Bücher über ihre Erkenntnisse von Gesundheit und der Vermeidung von Krankheit und war schon zu Lebzeiten als Heilerin bekannt. Hildegard war für viele Menschen eine Heilige – auch aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse. 2012 wurde sie von der katholischen Kirche offiziell in den Heiligenkalender aufgenommen. Sie hat den Menschen einen großen Schatz an Gesundheitstipps und Hausmitteln hinterlassen.

Hildegard von Bingen und Mönch Vollmar | Foto: Wikipedia (gemeinfrei)
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Pflanzliche Naturheilkunde

Die Medizin nach Hildegard von Bingen wird bis heute von vielen Menschen geschätzt. Auch Ärztinnen und Ärzte mit Schwerpunkt Naturheilkunde therapieren nach der mittelalterlichen Gelehrten. Die Heilpflanzenkunde der Hildegard von Bingen umfasst 2.000 pflanzliche Arzneimittel, darüber hinaus auch Heilmittel von Tieren und Mineralien. Dr. Heidemarie Scholz beleuchtet den Schwerpunkt Hausmittel nach Hildegard von Bingen für unser Immunsystem und schreibt im Folgenden über die heilenden Pflanzen. 

Dinkel

Dinkel ist ein Hauptnahrungsmittel in der Hildegardmedizin. Dinkelkost ist ein wichtiger Beitrag zu einem starken Immunsystem und kräftigt uns. Hildegard sagte "Dinkel bereitet dem, der ihn isst, rechtes Fleisch und rechtes Blut und er macht einen frohen Sinn." Der Dinkel stammt von Wildgräsern ab. Schon vor 5.000 Jahren war der Dinkel als Kulturpflanze im südwestlichen Teil Asiens bekannt. Er verbreitete sich viel später bis nach Mittel- und Nordeuropa, wo er dann auch im südwestdeutschen Raum angebaut wurde. Vor 150 Jahren wurden noch sehr viel Dinkel angebaut. Heute sind es weniger als zehn Prozent der Fläche von damals. Der Grund hierfür liegt darin, dass Dinkel geringere Erträge als Weizen produziert.

Dinkel ist eine genügsame Pflanze. Er wächst auf armen und steinigen Böden. Düngung jeglicher Art ist kaum erforderlich; wenn aber doch gedüngt werden muss, dann nur mit organischem Dünger. Die Backfähigkeit ist mit der des Weizens vergleichbar. Die ausgeglichene Nährstoffzusammensetzung des Dinkels macht ihn als Grundnahrungsmittel wertvoll. Er übertrifft alle Getreidesorten an Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelementen. Er kann in verschiedenen Formen, z.B. als Brot, Gries, Flocken, Teigwaren, Suppe zubereitet werden.
Tipp: Dinkelmehl, fein gemahlen in Bioqualität eignet sich hervorragend zum Backen.

Galgant

Galgant ist ein wichtiges Gewürz zur Stärkung des Immunsystems. Auch hat er eine herz- und kreislaufstärkende Wirkung. Er kann als Gewürz verwendet werden in Suppen und Saucen. Galgant entstammt der Familie der Ingwergewächse aus Malaysien. Die echte Galgantwurzel enthält ätherische Öle, Scharfstoffe und Flavonoide. So hat er eine krampflösende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.
Tipp: Ein Hausmittel bei Fieber ist Galgant-Himbeerwasser. (¼ Liter warmes Wasser mit einer Prise Galgant und etwas Himbeersaft)

Ingwertee stärkt das Immunsystem und hilft bei Erkältungen.  | Foto: Michalka
  • Ingwertee stärkt das Immunsystem und hilft bei Erkältungen.
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Ingwer

Auch Ingwer stärkt das Immunsystem, zum Beispiel als Ingwertee oder als kandierter Ingwer. Pulverisierter Ingwer kann als Gewürz kann ebenfalls verwendet werden. Ingwerkekse schmecken auch Kindern.

Pelargoniengewürzmischung 

Diese spezielle Mischung (Grippepulver) aus 20 g Edelpelargonienpulver (Geranium anglicum), 10 g Bertram- und 10 g Muskatnusspulver ist mit Sicherheit das bekannteste Hildegard-Mittel zur Vorbeugung und Behandlung grippaler Infekte. Zur Vorbeugung während der Erkältungszeit ½ TL dieses Pulvers über Salat, Suppen oder das Essen streuen, um das Immunsystem zu aktivieren.

Lavendel

Hildegard empfiehlt Lavendel als Beruhigungsmittel zum besseren Schlafen, aber auch bei Husten wirkt er als Lavendeltee schleimlösend und antibakteriell.

Dr. Heidemarie Scholz ist Allgemeinmedizinerin in Hainburg und große Befürworterin von Naturheilkunde.  | Foto: Scholz
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Rezept für Dinkelbrot 

Dr. Heidemarie Scholz verrät den Leserinnen und Lesern zum Abschluss noch ihr bewährtes Dinkelbrotrezept: 

Ich backe es gerne im Brotbackautomaten im Schnellbackprogramm mit einer Dauer von 1 Stunde und 50 Minuten. Zuerst 430 ml warmes Wasser, 1 Teelöffel Salz und 1 Esslöffel Bio Bratöl in den Behälter des Brotbackautomaten geben - dazu 620 Gramm Bio Dinkelmehl fein gemahlen (Kuchenmehl) und 1 Päckchen Trockenhefe. Gewürze nach Belieben - ich gebe gern eine mediterrane Gewürzmischung dazu und ein Bio Brotgewürz, auch Koriander gemahlen und natürlich Galgant gemahlen. Wenn man geschroteten Leinsamen dazugibt, braucht es etwas mehr Wasser. Nach dem Starten des Brotbackautomaten empfiehlt es sich, ein paar Minuten zu beobachten, ob genügend Wasser im Teig ist. Die Rührlöffel sollen sich leichtgängig bewegen und der Teig bleibt beim Rührvorgang nicht kleben. Sonst einfach etwas Wasser dazugeben. Das Verhältnis Wasser zu Mehl ist entscheidend, damit die Hefe gut arbeiten kann und es ein lockeres, weiches Brot wird. Guten Appetit und bleiben Sie gesund!

Zum Weiterlesen:

Gesundheits-Mythen im Check - Hainburger Ärztin klärt auf
Mannersdorfer Expertin: "Ernährung ist Kopfsache"

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