Gesundheit in Bruck
Als Gesellschaft durch diese Krise gehen

Mag. Judith Baumgartner bietet Erziehungs-, Familien-, Trennungs- und Scheidungsberatungen  | Foto: Gesundheitszentrum Schloss Prugg
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  • Mag. Judith Baumgartner bietet Erziehungs-, Familien-, Trennungs- und Scheidungsberatungen
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Die Brucker Neurologin und Psychiaterin Dr. Saba Harrach erzählt, wie es vor allem Kindern und Jugendlichen in der Pandemie geht und wie resiliente Menschen besser aus der Krise kommen. 

BRUCK/LEITHA. Mittlerweile beschäftigt uns das Corona-Virus schon fast ein Jahr. Die Pandemie belastet nicht nur das Gesundheitssystem, die Wirtschaft sowie die Schulen, sondern sie belastet auch die Psyche der Menschen. Die Gesellschaft scheinen erschöpfter von der Situation zu sein. Dass es mitten im Winter den zweiten und dritten Lockdown in Österreich gab, belastet ebenfalls. Sogar die derzeit beliebten Spaziergänge wurden bei Wind und Kälte ungemütlich. Psychiaterin Dr. Saba Harrach meint, es gäbe kein "Wundermittel", wie Sport, um die Krise besser durchzustehen, sondern möchte den Menschen mitgeben, dass es auch mal OK ist, das Gefühl zu haben, mit dieser schwierigen Situation nicht umgehen zu können. 

Wahrnehmung in der Gesellschaft

Dr. Saba Harrach ist Neurologin, Psychiaterin, leitet das Gesundheitszentrum Schloss Prugg in Bruck an der Leitha und berichtet: "Seit Herbst ist eine zunehmende Belastung im Rahmen der Pandemie bei der gesamten Bevölkerung zu bemerken. Besonders Teenager und jungen Erwachsenen scheinen Schwierigkeiten zu haben, sich an die anhaltenden und ständig wechselnden Veränderungen anzupassen." Dr. Harrach merkt an, dass vor allem Teenager mit 18 bis 19 Jahren besonders im November und Dezember 2020 vermehrt Beratungen aufgesucht hätten. Die Jugendlichen seien gerade in einer sehr prägenden Zeit, machen ihren Schulabschluss und möchten ihr Leben planen. Die Pandemie sei besonders schwierig, da den jungen Menschen derzeit wichtige Erfahrungen fehlen. "Viele mit Vorfreude erwartete Ereignisse fallen im Augenblick ins Wasser. Soziale Kontakte außerhalb der Kernfamilie sind schwierig aufrecht zu erhalten und oft spüren Kinder auch die Überforderung der Eltern viel deutlicher, als es von den Erwachsenen wahrgenommen wird", betont Dr. Harrach. 

Resilienz in Zeiten einer Pandemie

Diese Ausnahmesituation hält deutlich länger an, als es ursprünglich erwartet wurde. Trotzdem hat es eine Gesellschaft auch in der Vergangenheit immer wieder geschafft in schwierigsten Situation Probleme zu überwinden. Nun gilt es die jungen Menschen an der Hand zu nehmen, um gemeinsam aus der Krise zu kommen. Wesentlich für die Krisenbewältigung ist die Resilienz der Menschen. 
Resilienz bedeutet, Lebenskrisen ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen. Der Begriff meint die Fähigkeit, sich auch in Krisen nicht aus der Bahn werfen zu lassen und selbst in schwierigsten Situationen den eigenen Seelenfrieden zu wahren. Resiliente Menschen haben ein unerschütterliches Vertrauen in ihre eigene Handlungsfähigkeit.

Mit "Resilienzsäulen" durch schwere Zeiten

Nun gilt es, mit Hilfe der bekannten  „ Resilienzsäulen“ Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Übernahme von Verantwortung, Netzwerkorientierung und Zukunftsplanung einen Weg durch diese schwierige Zeit zu finden. Dabei ist es wichtig, sich nicht an negativen Meinungen und Menschen zu orientieren, sondern zu akzeptieren, was unveränderlich ist und gemeinsam als Familie, als Freunde und als Gesellschaft versuchen, das was möglich ist zu fördern. Es gilt vor allem mehr Zeit mit positiv eingestellten Menschen am Telefon oder im Freien verbringen, die einem gut tun. Planen Sie aktiv Zeit ein, um Kontakt zu halten. 
„Oft reicht es einfach füreinander da zu sein, das Gefühl haben nicht alleine zu sein. Nützlich ist es auch durch unterstützende Aufgaben die Rolle des Helfers, statt des Opfers einzunehmen - ein Teil der Lösung zu sein, statt sich als Problem zu fühlen“, raten die Ärzte vom Gesundheitszentrum Schloss Prugg. 

Hilfe in der Krise 

Im Gesundheitszentrum Schloss Prugg kümmern sich Kinderpsychologin Mag. Judith Baumgartner und Kinderpsychiater Dr. Parham Peyman speziell um Jugendliche und Kinder. Auch das 12-köpfige Team um die ärztliche Leiterin Dr. Saba Harrach berät Menschen, die Hilfe brauchen. „Jeder Mensch ist in seiner Individualität einzigartig und es wichtig jede Behandlung entsprechend anzupassen. Es gibt kein Kochrezept, das für alle gilt, aber es ist möglich gemeinsam einen Weg zu finden mit dieser ungewöhnlichen Zeit umzugehen", berichtet Dr. Saba Harrach abschließend.

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